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Gesellschaft

Sterbliche Überreste von US-Soldaten übergeben

27. Juli 2018

Rund 35.000 US-Soldaten sind im Korea-Krieg gefallen, etwa 7700 gelten noch immer als vermisst. Ihr Schicksal könnte sich bald aufklären: Nordkorea hat mit der Rückführung der Gebeine mutmaßlicher US-Soldaten begonnen.

Südkorea Osan Air Base in Pyeongtaek | Überführung sterbliche Überreste von US-Soldaten aus Koreakrieg
Bild: Reuters/Ahn Young-joon

65 Jahre nach Ende des Korea-Kriegs könnte für einige Angehörige der dort gefallenen und seitdem vermissten US-Soldaten die Ungewissheit über deren Schicksal ein Ende nehmen: Nordkorea hat mit der Rückführung der mutmaßlichen sterblichen Überreste begonnen. Die Übergabe war Teil der Vereinbarungen des Gipfeltreffens mit den USA. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter erklärte US-Präsident Donald Trump: "Nach so vielen Jahren wird dies ein großer Moment für viele Familien sein. Der Dank gilt Kim Jong Un." 

Laut dem Weißen Haus habe ein Flugzeug der US-Luftwaffe am Freitag Wonsan in Nordkorea mit den Gebeinen in Richtung Südkorea verlassen. Die Maschine sei später auf dem US-Militärstützpunkt Osan gelandet, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Im Fernsehen war zu sehen, dass sich US-Soldaten für eine Zeremonie aufreihten.

Eine weitere offizielle Zeremonie soll kommende Woche stattfinden. Anschließend sollen die Überreste nach Hawaii geflogen werden, wo sie wissenschaftlich untersucht würden. Forensik-Experten sollen in einem ersten Schritt prüfen, inwieweit es sich um menschliche Leichenteile handelt. Anschließend soll sichergestellt werden, ob es sich um die vermissten US-Soldaten handeln könnte. 

Mehr als 5000 vermisste Soldaten in Nordkorea 

Auf die Übergabe hatten sich US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un am 12. Juni in Singapur geeinigt.  Möglicherweise könnte Nordkorea nun stärker als zuvor fordern, dass der Krieg offiziell als beendet erklärt wird. Er war damals durch einen Waffenstillstand und nicht durch einen Friedensvertrag beschlossen worden. 

Ein Soldat trägt während einer Zeremonie einen Sarg mit sterblichen Überresten Bild: Reuters/K. Hong-Ji

Die US-Seite habe 100 hölzerne Särge bereitgestellt, um die Überreste zur Identifizierung in die USA zu bringen, berichtete der südkoreanische Sender Arirang. Zwischen 1996 und 2005 hatten US-Teams die sterblichen Überreste von mehr als 220 Soldaten in Nordkorea exhumiert. Die Aktion wurde jedoch 2005 von den USA wegen Sicherheitsbedenken unterbrochen.

Im Korea-Krieg (1950-1953) waren mehr als 35.000 US-Soldaten getötet worden. 7700 gelten nach Angaben des Pentagon noch als vermisst, darunter allein 5300 in Nordkorea. Nordkorea hatte in Aussicht gestellt, die sterblichen Überreste von 200 US-Soldaten übergeben zu können. Die Truppen hatten zur Unterstützung Südkoreas gegen die Nordkoreanische Volksarmee gekämpft, die ihrerseits von der Sowjetunion unterstützt wurde.

sth/mak (dpa, afp, ap) 

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