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PolitikNordkorea

Nordkorea übt einen Atomkrieg

20. März 2023

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat laut Staatsmedien am Wochenende ein Militärmanöver zur "Simulation eines atomaren Gegenangriffs" geleitet. Die G7-Staaten kritisierten die Untätigkeit des UN-Sicherheisrats.

Nordkorea | Raketentest
Die von Nordkorea zur Verfügung gestellte Aufnahme dürfte einen der jüngsten Raketentests zeigenBild: KCNA/KNS/dpa/picture alliance

Zur "Simulation eines atomaren Gegenangriffs" habe auch der Abschuss einer Rakete gehört, die mit der Attrappe eines Atomsprengkopfes ausgestattet gewesen sei, meldet die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Machthaber Kim Jong Un habe seine "Zufriedenheit" mit dem Militärmanöver zum Ausdruck gebracht, das er selbst geleitet habe. Die Übung sei abgehalten worden, "um maßgebliche Einheiten mit den Abläufen und Prozessen zur Umsetzung ihrer taktischen atomaren Angriffsmission vertraut zu machen", führte KCNA weiter aus.

Auch Nordkoreas jüngste Machtdemonstration ist offensichtlich eine Reaktion auf ein gemeinsames Manöver von Südkorea und den USA, das am vergangenen Montag begann. Die größte Militärübung seit fünf Jahren soll noch bis Donnerstag andauern. Die Führung in Pjöngjang betrachtet das gegnerische Manöver als Vorbereitung auf eine Invasion Nordkoreas und hat wiederholt mit "überwältigenden Maßnahmen" gedroht.

Beobachteten das nordkoreanische Manöver: Kim Jong Un (M.) und seine TochterBild: KCNA/KNS/dpa/picture alliance

"Ernsthafte Provokation"

Die Außenminister der führenden Industriestaaten (G7) verurteilten Nordkoreas jüngste Raketentests. Dadurch werde Frieden und Sicherheit auf regionaler und internationaler Ebene untergraben. Zu den G7 gehören neben den Vereinigten Staaten und Japan auch Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Kanada. Südkorea sprach von einer "ernsthaften Provokation", die gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrats verstoße. Dessen Untätigkeit sei zu bedauern, betonten die G7. Einzelne Mitglieder des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen behinderten ein weiteres Vorgehen, erklärten die Außenminister - offenbar mit Blick auf China und Russland.

wa/ack (afp, rtr)

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