1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Nordkorea blockt Dialog mit dem Süden

7. August 2017

Eine kurzes Aufeinandertreffen koreanischer Minister am Rande des ASEAN-Forums endete ohne greifbaren Erfolg. Die USA und andere Partner Seouls wollen derweil den Druck auf den Norden erhöhen.

Philippinen ASEAN Außenministertreffen in Manila Nordkorea - Südkorea
Bild: picture-alliance/abaca/C. Ozdel

Nordkorea blockt Dialog mit dem Süden

00:42

This browser does not support the video element.

Auf dem Gruppenfoto der ASEAN-Sicherheitskonferenz waren der nordkoreanische Außenminister Ri Hong Yo (links außen) und seine südkoreanische Amtskollegin Kang Kyung Wha (rechts außen) wohl kaum in Kontakt gekommen. Trotzdem fanden die beiden Chefdiplomaten der verfeindeten Nachbarländer am Rande des Regionalforums in Manila Zeit für ein kurzes Gespräch - jedoch ohne große Fortschritte.

Die südkoreanische Vertreterin Kang hatte ihr nordkoreanisches Pendant bei dieser Gelegenheit aufgefordert, das vor einigen Wochen gemachte Angebot zu Militärgesprächen anzunehmen. Das meldete die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf einen Vertreter des Außenamts in Seoul. Ri habe dies zurückgewiesen. Der nordkoreanische Außenminister erklärte demnach, das Angebot aus Seoul sei nicht "aufrichtig". Der Offerte mangele es angesichts der am Samstag verschärften UN-Sanktionen an Glaubwürdigkeit. 

Südkoreas Außenministerin Kang Kyung WhaBild: Reuters/M. Rasfan

Nordkorea hatte die Sanktionen des Weltsicherheitsrats scharf verurteilt. In einer von den Staatsmedien verbreiteten Erklärung drohte die Regierung Pjöngjangs Washington mit Vergeltung: Das Regime sei bereit, "die USA mit weit größeren Maßnahmen zur Rechenschaft zu ziehen für ihre Verbrechen gegen unser Volk und unser Land", hieß es in der Mitteilung.

Verhandlungen über das nordkoreanische Atomprogramm kämen nicht in Frage. "Wir werden keinen Zentimeter von unserem Pfad zur nuklearen Aufrüstung abweichen."

UN-Sicherheitsrat einig über Sanktionen

Die letzten bilateralen Gespräche zwischen Nord und Süd waren vor rund drei Jahren abgebrochen worden. Seitdem herrscht zwischen den verfeindeten Nachbarn Funkstille. Seit den jüngsten Raketentests Pjöngjangs sind auch die Beziehungen zu anderen asiatischen Nachbarn und den USA zunehmend angespannt.

US-Außenminister Rex Tillerson, der ebenfalls das ASEAN-Treffen besuchte, sagte in Manila, das jüngste Votum des UN-Sicherheitsrats zu drastischen Handelssanktionen gegen Nordkorea zeige, dass die Weltmächte geeint seien in ihrem Willen, die koreanische Halbinsel von Atomwaffen zu befreien. Er bekräftigte vor Journalisten am Rande des Forums, die Führung in Pjöngjang müsse ihr Raketenprogramm beenden, wenn sie Gespräche mit den USA über ein Ende der Krise führen wolle.

Auch China erhöht Druck auf Nordkorea

Das Weiße Haus selbst hatte nach einem Telefonat von US-Präsident Donald Trump und seinem südkoreanischen Kollegen Moon Jae In erklärt, die beiden Staatschefs sähen in Nordkorea eine "direkte, ernste und wachsende" Bedrohung. Dies sähen auch Japan und die meisten anderen Länder der Welt so, hieß es in der Mitteilung aus Washington.

Nordkoreas Chefdiplomat Ri Yong Ho (links) traf in Manila mit Chinas Außenminister Wang Yi auf einen distanzierten PartnerBild: picture-alliance/dpa/AP/B. Marquez

Im Atomstreit mit Nordkorea hatte zudem der wichtigste Verbündete Pjöngjangs den Druck erhöht: China stimmte im UN-Sicherheitsrat drastischen Handelssanktionen gegen Nordkorea zu und forderte das Land am Sonntag indirekt auf, seine Atom- und Raketentests zu stoppen. Durch die Sanktionen sollen der Regierung in Pjöngjang rund eine Milliarde Dollar (rund 843 Millionen Euro) an Einnahmen aus Exporten entzogen werden, das entspricht einem Drittel der Summe aller Ausfuhren aus Nordkorea.

myk/kle (afp, rtre)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen