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Politik

Nordkorea droht mit Härte

11. September 2017

Nordkorea hat den USA im Fall verschärfter Sanktionen mit harten Konsequenzen gedroht. Ob es dazu kommt, ist ungewiss, denn der UN-Sicherheitsrat bleibt offenbar uneinig. In Pjöngjang wurde derweil gefeiert.

Ein nordkoreanisches Propagandaplakat zeigt die Zerstörung des Kapitols in Washington
Ein nordkoreanisches Propagandaplakat zeigt die Zerstörung des Kapitols in Washington (Archivbild)Bild: picture-alliance/CPA Media Co. Ltd

Das nordkoreanische Außenministerium in Pjöngjang hat den Entwurf für eine UN-Sicherheitsratsresolution "illegal" genannt. Die USA würden den "fälligen Preis dafür zahlen", sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Pjöngjang laut der offiziellen Nachrichtenagentur KCNA. Die Welt werde Zeuge sein, wie Nordkorea "die US-Gangster mit einer Reihe von Aktionen zähmt - härter, als sie jemals in Betracht gezogen wurden", wird der Sprecher zitiert.

Der Sicherheitsrat will an diesem Montag erneut über den Konflikt mit Nordkorea beraten und dabei möglicherweise auch über weitere Sanktionen abstimmen. Die USA hatten Sitzung und Abstimmung beantragt. Das Treffen könnte aber kurzfristig verschoben oder abgesagt werden oder ohne Abstimmung zu Ende gehen.

Nordkoreas Führer Kim Jong Un am Sonntag bei einer Gala zur Feier des AtomtestsBild: picture-alliance/Newscom/KCNA/UPI Photo

Die US-Botschafterin Nikki Haley hatte sich nach einem Atomtest Nordkoreas für ein Bündel neuer Maßnahmen gegen Nordkorea stark gemacht und eine entsprechende Resolution vorgelegt. Dazu zählen das Einfrieren aller ausländischen Guthaben des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, ein Ölembargo, Zwangsdurchsuchungen nordkoreanischer Schiffe auf hoher See, ein Verbot von Textilimporten aus Nordkorea und das Unterbinden von Geldtransfers nordkoreanischer Bürger in ihr Heimatland.

Aus Diplomatenkreisen verlautete, dass sich in einigen Punkten keine Zustimmung der beiden Vetomächte Russland und China abzeichnet. Beide Länder sind demnach gegen sämtliche vorgeschlagenen Strafmaßnahmen mit Ausnahme des Textilembargos. Vor allem das Ölembargo gilt als umstritten, weil es die nordkoreanische Bevölkerung schwer treffen würde.

Die weitgehend abgeschottete nordkoreanische Führung ließ den Atomtest derweil feiern. Sie verbreitete am Sonntag Fotos von hunderten Militärs des Atomsektors bei Jubelfeiern, von farbig gekleideten tanzenden Frauen vor den gigantischen Monumenten in Pjöngjang sowie von Kranz- und Blumenniederlegungen.

Die Atombomben-Gala im Volkstheater in PjöngjangBild: picture-alliance/Newscom/KCNA/UPI Photo

Machthaber Kim rühmte nach Angaben der staatlichen Agentur KCNA bei einem Diner für die Atomwissenschaftler den "perfekten Test einer Wasserstoffbombe" am 3. September, der ein "glückliches Ereignis der nationalen Geschichte" sei. Er forderte eine "Verdopplung" der Anstrengungen, um Nordkorea zu einer anerkannten Atommacht aufsteigen zu lassen. Die nordkoreanische Führung nimmt für sich in Anspruch, eine kleine Wasserstoffbombe mit Interkontinental-Raketen abfeuern zu können.

stu/haz (afp, dpa)
 

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