1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Nordkorea erntet weniger und rüstet auf

6. März 2019

Zwei Meldungen aus dem international isolierten Land lassen aufhorchen: Angeblich lässt Machthaber Kim eine abgewrackte Raketen-Testanlage wieder aufbauen. Und die UN warnen vor einer drohenden Hungersnot in Nordkorea.

Nordkorea Landwirtschaft
Bild: Getty Images/AFP/G. Baker

Naturkatastrophen, ein Mangel an landwirtschaftlich nutzbarem Land und eine ineffiziente Landwirtschaft haben die Lebensmittelknappheit in Nordkorea drastisch verschärft. Angesichts der schlechtesten Ernte in Nordkorea seit mehr als einem Jahrzehnt schlagen die Vereinten Nationen Alarm. Die Gesamterntemenge sei im vergangenen Jahr auf weniger als fünf Millionen Tonnen zurückgegangen, heißt es in dem UN-Bericht.

Nach Angaben des Nordkorea-Koordinators der Weltorganisation, Tapan Mishra, ist die Zahl der Nordkoreaner, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, auf fast elf Millionen gestiegen. 43 Prozent der Bevölkerung sind demnach unterernährt und haben keinen ausreichenden Zugang zu Trinkwasser sowie zu medizinischer Versorgung. Vor allem Frauen, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen sind davon betroffen.

Keine Traktoren im Raketenland Nordkorea?Bild: picture-alliance/AP Photo/W. Maye-E

Im Juli und August ließen Hitzewellen die Felder in Nordkorea verdorren. Es folgten heftige Regenfälle und Überschwemmungen durch einen Taifun. In dem bergigen Land gelten nur 20 Prozent der Fläche als landwirtschaftlich nutzbar. Durch die Abschottungspolitik und die internationalen Sanktionen fehlt es auch an moderner Technologie und an Düngemitteln.

Intensive Bauarbeiten in Sohae

Zudem steht die Führung in Pjöngjang im Verdacht, ihren jahrzehntelangen Ausbau der Armee und des Atomwaffenprogramms auf Kosten der Bevölkerung vorangetrieben zu haben. Angeblich baut Nordkorea auch eine Raketen-Testanlage teilweise wieder auf, die nach dem ersten Gipfel von Machthaber Kim Jong Un mit US-Präsident Donald Trump im Juni vergangenen Jahres demontiert wurde.

Bild: Reuters/CSIS/Beyond Parallel/DigitalGlobe 2019

Die neue Bautätigkeit in Sohae an der Westküste sei auf Satellitenbildern zu erkennen, die nur zwei Tage nach dem ergebnislosen Abrüstungsgipfel zwischen Trump und Kim in Hanoi gemacht worden seien, berichtet die Website "Beyond Parallel". Die Anlage sei in der Vergangenheit unter anderem für Satellitenstarts benutzt worden. Die Technologie der Trägerraketen entspricht in vielen Punkten der für Interkontinentalraketen. Die ans Zentrum für Strategische und Internationale Studien (CSIS) angeschlossene Website versteht sich als Experten-Plattform zu Fragen der Wiedervereinigung auf der koreanischen Halbinsel.

rb/sti (afp, ap, dpa, epd, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen

Mehr zum Thema

Weitere Beiträge anzeigen