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PolitikNordkorea

Nordkorea feuert Langstreckenrakete ab

18. Februar 2023

"Absolut unverzeihlich" nennt die japanische Regierung den jüngsten nordkoreanischen Waffentest, der erneut gegen UN-Resolutionen verstößt. Auch die USA sind alarmiert.

Südkorea | Nachrichtensendung mit Aufnahmen von einem nordkoreanischen Raketentest
Das südkoreanische Fernsehen berichtet über den Raketentest des kommunistischen NachbarstaatesBild: Anthony Wallace/AFP/Getty Images

Nordkorea hat nach Angaben aus Japan und Südkorea erstmals in diesem Jahr eine Interkontinentalrakete aufs Japanische Meer abgefeuert. Ein Regierungssprecher in Tokio erklärte, Pjöngjang habe vermutlich von einer Plattform eine ballistische Interkontinentalrakete in Richtung Osten abgeschossen. Sie sei rund 900 Kilometer weit auf einer Höhe von 5700 Metern geflogen und westlich der Insel Hokkaido ins Wasser gestürzt. Die Flugdauer habe 66 Minuten betragen.

"Diese Aktionen durch Nordkorea bedrohen den Frieden und die Stabilität Japans, sie sind absolut unverzeihlich", sagte der Sprecher. Die Regierung habe auf diplomatischen Kanälen gegen den Test protestiert und wolle sich im UN-Sicherheitsrat sowie beim Treffen der G7-Außenminister "eng mit der internationalen Gemeinschaft einschließlich der USA und Südkoreas abstimmen", fügte er hinzu.

14.000 Kilometer Reichweite

Nach Angaben des japanischen Verteidigungsministers Kazuya Hamada hatte der Flugkörper eine Reichweite von rund 14.000 Kilometern und hätte damit theoretisch auch das Festland der USA erreichen können. Im November hatte Nordkorea bereits eine Interkontinentalrakete des Typs Hwasong-17 mit ähnlicher Flugzeit abgefeuert, die ebenfalls westlich der Insel Hokkaido im Meer niederging

Nordkoreas Machthaber Kim - hier bei einer Militärparade vor gut einer Woche (Bild nordkoreanischer Staatsmedien)Bild: KCNA/REUTERS

UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung ballistischer Raketen jeglicher Reichweite. Diese können je nach Bauart mit einem oder mehreren Atomsprengköpfen ausgerüstet werden. Nordkorea unterliegt wegen seines Atomprogramms harten internationalen Sanktionen.

"Erhöht die Spannungen in der Region"

Die Vereinigten Staaten verurteilten den Raketenabschuss scharf. Obwohl er keine unmittelbare Bedrohung für die USA oder deren Verbündete dargestellt habe, erhöhe er unnötig die Spannungen in der Region, sagte eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung. Washington werde alle notwendigen Schritte unternehmen, um die eigene Sicherheit und die seiner Alliierten zu gewährleisten.

Der Abschuss fand kurz vor einem geplanten gemeinsamen Militärmanöver Südkoreas und der USA statt. Erst am Freitag hatte Nordkorea mit einer "beispiellosen" Reaktion auf die angekündigte Militärübung gedroht, bei der Washington und Seoul eigenen Angaben zufolge ihre Reaktion auf einen Atomwaffeneinsatz durch Pjöngjang üben wollen.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte im November erklärt, er wolle sein Land zur "stärksten Atommacht der Welt" machen. Im vergangenen Jahr hatte Pjöngjang zahlreiche Waffentests vorgenommen, darunter den Start seiner bisher am weitesten entwickelten Interkontinentalrakete im November.

jj/uh (dpa, afp)