Nach Angaben Südkoreas hat Nordkorea mindestens zwei ballistische Kurzstreckenraketen über dem Japanischen Meer gezündet. Seoul erklärte weiterhin, dass Pjöngjang einen Atomtest vorbereite. 

Nordkorea habe die Raketen im Abstand von zwanzig Minuten in Richtung seiner östlichen Gewässer abgefeuert, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap und zitierte dabei das südkoreanische Militär. Der Start erfolgte nur vier Tage, nachdem Pjöngjang und Seoul inmitten eskalierender militärischer Spannungen vor der Westküste Warnschüsse austauschten.

Ballistische Raketen können je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen. UN-Resolutionen zufolge ist Nordkorea das Erproben solcher ballistischer Raketen untersagt.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) gibt ebenfalls an, dass sich die Hinweise auf einen bevorstehenden Atomtest vermehren. "Wir hoffen, dass es nicht passiert", sagte IAEA-Chef Rafael Grossi am Donnerstag in New York. "Aber die Anzeichen gehen leider in die genau andere Richtung."

Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nehmen zu 

Die Raketenstarts erfolgten nach der Ankündigung des südkoreanischen Verteidigungsministeriums, gemeinsam mit US-Streitkräften eine große Luftwaffenübung am kommenden Montag durchzuführen. Die US-Luftwaffe plant, für das Manöver 100 Flugzeuge zu mobilisieren, während aus Südkorea 140 Flugzeuge, darunter auch F-35-Tarnkappen-Kampfjets, teilnehmen. 

Insgesamt hat die USA 28.500 Soldaten in Südkorea stationiert. Nordkorea wirft dem Land vor, durch die Manöver einen gemeinsamen Angriff mit Südkorea vorzubereiten. Die beiden Ländern streiten dies ab. 

Seit Ende September hat Nordkorea überdurchschnittlich viele Raketentests durchgeführt. Diese sollen laut Eigenaussage dazu dienen, den Beschuss von südkoreanischen Flugplätzen mit Nuklearwaffen zu simulieren. 

los/sti (dpa, AP, Reuters)