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Politik

Nordkorea feuert wieder Raketen ab

25. März 2021

Der Test von zwei Kurzstreckenraketen beweist: US-Präsidenten mögen kommen und gehen - bei seinem Atomprogramm macht Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un Business as usual.

Der nordkoreanische Raketentest - gleich vielfach "dokumentiert" von einem Geschäft für Unterhaltungselektronik in Seoul
Der nordkoreanische Raketentest - gleich vielfach "dokumentiert" von einem Geschäft für Unterhaltungselektronik in SeoulBild: Lee Jin-man/AP/picture alliance

Wenige Tage nach dem Test mutmaßlicher Marschflugkörper hat Nordkorea auch wieder ballistische Raketen abgefeuert. Zwei Kurzstreckenraketen seien im Abstand von knapp 20 Minuten im Kreis Hamju im Osten Nordkoreas gestartet worden und 450 Kilometer weit in Richtung offenes Meer geflogen, teilte der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte mit. Sie hätten eine Höhe von 60 Kilometern erreicht. Die Streitkräfte beobachteten sorgfältig die Lage für den Fall weiterer Raketentests.

Einmal mehr Protest von Südkorea und Japan  

UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung solcher Raketen, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf befördern können. Das Ständige Komitee des Nationalen Sicherheitsrats in Südkorea äußerte nach einer Dringlichkeitssitzung "tiefe Besorgnis" über den jüngsten Test des Nachbarlandes. Japans Ministerpräsident Yoshihide Suga kündigte einen "ernsten Protest" gegen Nordkoreas Verhalten an. "Der Start bedroht den Frieden und die Stabilität unseres Landes und der Region, das war eine klarer Verstoß gegen Resolution den UN-Sicherheitsrats", sagte Suga in Tokio.

Der Raketentest der selbst erklärten Atommacht Nordkorea war der erste dieser Art seit Amtsantritt von US-Präsident Joe Biden. Nach Einschätzung von Beobachtern versucht Pjöngjang so, den Druck auf Washington zu erhöhen, dem es eine feindselige Politik vorwirft. Die US-Regierung bereitet derzeit eine neue Nordkorea-Politik vor. Die entsprechende Überprüfung ist nach Angaben von Regierungsbeamten fast abgeschlossen.

USA mit Zuckerbrot und Peitsche 

US-Außenminister Antony Blinken hatte bei einem Besuch in Seoul in der vergangenen Woche betont, es lägen verschieden Optionen auf dem Tisch. Diese schlössen diplomatische Anreize ein, aber auch Maßnahmen, um mehr Druck auf das Regime von Machthaber Kim Jong Un auszuüben.

Nordkoreas starker Mann Kim Jong Un und US-Präsident Joe Biden - werden sie sich je politisch verständigen können?

Nordkorea hatte Südkorea zufolge erst am vergangenen Sonntag zwei  mutmaßliche Marschflugkörper von kurzer Reichweite an der Westküste abgefeuert. Auch die USA bestätigten den Test, doch relativierte Biden dessen Bedeutung. Tests von Lenkflugkörpern unterliegen nicht den Sanktionen gegen das abgeschottete Land. Anders als ballistische Raketen verfügen Marschflugkörper über einen permanenten eigenen Antrieb. Bei einer niedrigen Flughöhe von unter hundert Metern sind sie vom gegnerischen Radar nur schwer zu orten.

Die Führung in Pjöngjang treibt ihr Raketenprogramm seit vielen Jahren voran. Im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung von ballistischen Raketen einschließlich Langstreckenraketen, die die USA erreichen könnten. Daneben entwickelt das isolierte kommunistische Land weitere Waffensysteme, darunter auch Lenkwaffen. Die Verhandlungen zwischen Nordkorea und den Vereinigten Staaten über das nordkoreanische Atomprogramm kommen seit zwei Jahren nicht mehr voran.

sti/se (afp, dpa, rtr)

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