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Politik

Nordkorea sagt Kultur-Show mit dem Süden ab

29. Januar 2018

Zu den Olympischen Winterspielen sind etliche gemeinsame Sport- und Kultur-Events geplant, das gemeinsame Eishockey-Team trainiert bereits. Ein Festival mit Künstlern aus Südkorea am Kumgang-Berg wurde aber abgeblasen.

Nordkorea schickt Eishockey-Spielerinnen zu Olympia in Südkorea
Erste Gemeinsamkeiten: Südkoreanischer Trainer zeigt Eishockey-Spielerinnen aus dem Norden wo es lang gehen sollBild: picture-alliance/dpa/Uncredited/South Korea Joint Government Support Corps

Es sollte eigentlich ein weiteres Signal für die erst wenige Tage alte Annäherung zwischen Nord und Süd sein, ein Beitrag von Künstlern und anderen Darstellern aus beiden Koreas zur Versöhnung im Vorfeld der Olympischen Winterspiele im Februar. Nun kam es überraschend ganz anders: Die nordkoreanische Regierung sagte eine für den 4. Februar geplante gemeinsame Kulturveranstaltung am Kumgang-Berg kurzfristig ab - aus Protest.

Nordkorea ist "beleidigt"

Nordkorea habe die Absage mit seiner Verärgerung über eine kritische Berichterstattung in südkoreanischen Medien begründet, teilte das Wiedervereinigungsministerium in Seoul mit. Diese Berichte seien eine "Beleidigung für die aufrichtigen Bemühungen des Nordens für die Olympischen Spiele in Pyeongchang", habe die Führung in Pjöngyang mitgeteilt.

Südkorea äußerte "großes Bedauern" über die Entscheidung des Nordens und appellierte an die Führung unter Kim Yong Un, an den jüngsten Vereinbarungen zwischen beiden Staaten festzuhalten.  

Hinter der "Fahne der Vereinigung"

Delegationen hatten in der vergangenen Woche den jeweils anderen Landesteil besucht, um gemeinsame Sport- und Kulturveranstaltungen vorzubereiten. Nordkorea hatte erst vor drei Wochen seine Teilnahme an den Winterspielen in Südkorea verkündet. Erstmals in der Geschichte der Olympischen Spiele wird es ein gemeinsames Eishockey-Damenteam beider koreanischer Staaten geben. Das gemeinsame Training der Spielerinnen hat bereits begonnen (Artikelfoto).

Nordkoreanische Sportler treten zudem im Eiskunst- und Eisschnelllauf sowie im Skilanglauf und im Alpinski an. Die Athleten beider Staaten werden bei der Eröffnungszeremonie am 9. Februar gemeinsam hinter der sogenannten Fahne der Vereinigung laufen - eine hellblaue Silhouette der Halbinsel auf weißem Grund.

Großes Aufsehen beim Eintreffen der nordkoreanischen Voraus-Delegation in Seoul Bild: picture-alliance/dpa/Korea Pool

In südkoreanischen Medien wurde zuletzt aber Kritik laut, die Regierung in Seoul habe dem Norden nach dem jahrelangen tiefen Zerwürfnis wegen der Atompolitik jetzt zu viele Zugeständnisse gemacht, um ihn zu einer Teilnahme zu bewegen. Kritisiert wurde auch der Plan Nordkoreas, am 8. Februar - also einen Tag vor Eröffnung der Spiele - eine große Militärparade abzuhalten. An dieser Medienkritik nahm Nordkorea nun offenbar Anstoß.

SC/uh (afp, rtre) 

 

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