1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Nordkorea testet Mittelstreckenrakete

30. Januar 2022

Das kommunistische Regime von Staatschef Kim Jong Un hat einen weiteren Raketentest vorgenommen. Nach Erkenntnissen südkoreanischer und japanischer Experten flog das Geschoss 800 Kilometer weit.

Das südkoreanische Fernsehen zeigt Fotos vom Start der nordkoreanischen Mittelstreckenrakete
Das südkoreanische Fernsehen zeigt Fotos vom Start der nordkoreanischen Mittelstreckenrakete Bild: Jung Yeon-Je/AFP/Getty Images

Es ist bereits der siebte Raketentest der nordkoreanischen Führung in diesem Jahr - doch dieser hat es in sich: Militärs aus Südkorea und Japan teilten mit, die ballistische Rakete aus Nordkorea habe eine Höhe von 2000 Kilometern erreicht und sei 800 Kilometer weit geflogen. Dann sei sie ins offene Meer gestürzt. Nach Erkenntnissen westlicher Experten war es der bedeutendste Test seit 2017. 

Mit dem Versuch brach Nordkorea sein selbst gesetztes Moratorium für Tests von Mittel- und Langstreckenraketen. Der Teststopp galt auch für Atomversuche. Mittelstreckenraketen haben eine Reichweite von 800 bis 5500 Kilometer. 

Ungeachtet der internationalen Sanktionen treibt Staatschef Kim Jong Un seine Raketenpläne voranBild: KCNA/KNS/AP/picture alliance

Machthaber Kim Jong Un hatte in seiner Neujahrsansprache erklärt, er wolle das nordkoreanische Militär mit modernster Technologie aufrüsten. Zuletzt testete das Land am Dienstag und Donnerstag Raketen und Marschflugkörper. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA wurden bei dem Versuch am Dienstag Langstrecken-Marschflugkörper in Richtung einer "1800 Kilometer entfernten Insel" abgefeuert. Beim Start am Donnerstag seien zwei taktische Lenkraketen auf einer als Ziel ausgesuchten unbewohnten Insel eingeschlagen.

UN-Resolutionen verbieten der selbst erklärten Atommacht Nordkorea die Erprobung solcher Waffen. Dessen ungeachtet treibt die kommunistische Führung in Pjöngjang seit Jahren vor allem die Entwicklung von Raketen voran, die mit Atomsprengköpfen ausgerüstet werden könnten. Das Land ist deswegen harten internationalen Sanktionen unterworfen. 

USA verurteilen den Test 

Südkoreas Präsident Moon Jae In rief Kim dazu auf, zum Dialog zurückzukehren und nicht weiter Spannungen zu schüren. Auch die USA verurteilten den Test und forderten Pjöngjang auf, von weiteren destabilisierenden Handlungen abzusehen. In einer Erklärung des US-Militärkommandos Indo-Pazifik heißt es weiter, man sei zu der Einschätzung gelangt, dass der Versuch keine unmittelbare Bedrohung für das Territorium der USA, ihr Personal oder Verbündete darstelle.

se/wa (ap, dpa, rtr, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen