1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Nordkorea: USA und Südkorea wollen Kim töten

5. Mai 2017

Neue Volte aus Pjöngjang: Die kommunistische Führung wirft der CIA und dem südkoreanischen Geheimdienst vor, ein Mordkomplott gegen Staatschef Kim Jong Un zu schmieden. Geplant sei der Einsatz biochemischer Substanzen.

Nordkorea Kim Jong-un
Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un (rechts) bei einer MilitärparadeBild: Reuters/KCNA

Die nordkoreanische Regierung hat die USA und Südkorea beschuldigt, die Ermordung ihres Führers Kim Jong Un vorzubereiten. Der US-Geheimdienst CIA und der südkoreanische Geheimdienst planten einen Giftanschlag, berichteten die nordkoreanischen Staatsmedien. Dazu sei eine von beiden Ländern unterstützte Terroristengruppe in Nordkorea mit dem Ziel eingedrungen, Kim während öffentlicher Veranstaltungen mit einer biochemischen Substanz zu töten. In der Erklärung wurden die CIA und Südkoreas Geheimdienst als Terroristengruppen bezeichnet und mit ihrer Zerstörung gedroht. 

Das Ministerium für Staatssicherheit erklärte weiter, die Dienste der USA und Südkoreas hätten einen nordkoreanischen Bürger mit dem Nachnamen Kim "korrumpiert und bestochen", um den Anschlag auf Kim Jong Un zu verüben. Das Komplott sei gleichbedeutend mit einer "Kriegserklärung". Wann die angebliche Verschwörung aufgedeckt wurde und was mit dem angeblichen Spion geschah, teilte das Ministerium nicht mit. 

Amano warnt

Derweil zeigt sich die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) sehr besorgt wegen des Ausbaus des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms. Die nuklearen Drohungen Pjöngjangs seien ernst zu nehmen, sagte IAEA-Chef Yukiya Amano der "Süddeutschen Zeitung". "Wir haben Anhaltspunkte, dass das Nuklearprogramm so vorangeht wie Nordkorea es verkündet. Alle Indizien deuten darauf hin, dass Nordkorea Fortschritte macht, und das bereitet uns Sorgen."

Die IAEA habe zwar seit dem Jahr 2009 keine Inspekteure mehr in Nordkorea, überwache die Entwicklung des Atomprogramms aber mit Satellitenbildern, sagte der Japaner. So sei festgestellt worden, dass sich die Größe eines Geländes, auf dem ein US-Wissenschaftler bei einem Besuch im Jahr 2010 eine Anreicherungsanlage gesehen habe, verdoppelt habe. Die Nordkoreaner hätten um die Anreicherungsanlage herum weitere Anlagen gebaut, was besorgniserregend sei. Ungeachtet der seit Jahren geltenden Sanktionen gegen das Land betreibe Nordkorea "einen großen Aufwand", um die Ausrüstung aus anderen Ländern zu beschaffen. Das Land habe inzwischen "ziemlich fortgeschrittene Technologie" zusammengetragen.

Nordkorea hat nach eigenen Angaben seit 2006 fünf Atomwaffentests vorgenommen, davon zwei im Vorjahr. Das Regime nimmt auch immer wieder Raketentests vor und verstößt damit gegen UN-Resolutionen. Der Konflikt um das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm hatte sich zuletzt zugespitzt. US-Präsident Donald Trump erhöhte seit seinem Amtsantritt im Januar den Druck auf Pjöngjang und schloss dabei auch ein militärisches Vorgehen nicht aus. Er erklärte aber auch, er setze auf eine nichtmilitärische Lösung. Die USA und andere Staaten haben unlängst Kriegsschiffe in die Region verlegt.

Schärfere Sanktionen?

Am Donnerstag votierte das US-Repräsentantenhaus fast einstimmig für schärfere Sanktionen gegen Nordkorea. Mit nur einer Gegenstimme billigte die Kongresskammer die Strafmaßnahmen, die verstärkt die Schiffsindustrie des abgeschotteten Landes ins Visier nehmen. Die Befürworter der Sanktionen wollen damit in Pjöngjang ein klares Zeichen setzen. Die Maßnahmen, die sich auch gegen Geschäftspartner Nordkoreas richten, müssen noch vom Senat verabschiedet werden.

kle/uh (afp, rtr, dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen