1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Nordmazedonien ist jetzt NATO-Mitglied

27. März 2020

Jahrzehntelang war dem kleinen Balkanland der Weg in die westliche Verteidigungsallianz versperrt. Doch ein Kompromiss brachte den Stein ins Rollen. Und Nordmazedonien hat nach der NATO das nächste Ziel im Visier.

Nord-Mazedonien Skopje NATO Beitritt
Vor dem Parlament in Skopje wird die NATO-Flagge gehisst Bild: DW/P. Stojanovski

Die NATO hat Nordmazedonien offiziell als 30. Mitglied aufgenommen. Das Westbalkanland hinterlegte seine Beitrittsurkunde zum Nordatlantikvertrag beim US-Außenministerium in Washington, wie das Militärbündnis mitteilte. In den vergangenen Monaten hatten die Parlamente aller 29 bisherigen NATO-Staaten die Aufnahme Skopjes ratifiziert.

Eine Familie mit fast einer Milliarde Menschen

"Nordmazedonien ist jetzt Teil der NATO-Familie, eine Familie aus 30 Nationen und fast einer Milliarde Menschen", würdigte Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel das Ereignis. "Eine Familie, die auf der Gewissheit basiert, dass wir alle zusammen stärker und sicherer sind, egal welchen Herausforderungen wir gegenüberstehen." US-Außenminister Mike Pompeo zeigte sich davon überzeugt, die NATO-Mitgliedschaft des Landes werde Integration, demokratische Reformen, Handel, Sicherheit und Stabilität der Balkanregion fördern.

Präsident Stevo Pendarovski spricht am 11. Februar zu den Abgeordneten - danach wurde das NATO-Beitrittsprotokoll ratifiziert Bild: picture-alliance/AP Photo/B. Grdanoski

Griechenland legt sich lange quer

Der Beitritt des kleinen Landes mit knapp 2,1 Millionen Einwohnern war über Jahre durch einen Streit mit Griechenland um den Staatsnamen blockiert gewesen. Die Regierung in Athen befürchtete, dass der Nachbar mit der Landesbezeichnung Mazedonien Ansprüche auf die gleichnamige nordgriechische Provinz erheben könnte. Erst als die politische Führung in Skopje im Juni 2018 zustimmte, sich in "Republik Nordmazedonien" umzubenennen, wurde der Weg frei.

"Jetzt geht es in die EU"

Nordmazedoniens Präsident Stevo Pendarovski sprach von einem "historischen Erfolg", dass nach nunmehr knapp 30 Jahren Unabhängigkeit Sicherheit und Zukunft seines Landes gesichert seien. Nächstes Ziel sei jetzt die Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Die EU-Staaten gaben in dieser Woche grünes Licht für Beitrittsverhandlungen.

Mit Nordmazedonien sind nun 14 Länder seit dem Ende des Kalten Krieges der transatlantischen Militärallianz beigetreten. Die meisten von ihnen kamen aus dem Einflussbereich der ehemaligen Sowjetunion. Der Kreml suchte nach dem Fall des Eisernen Vorhangs zunächst noch die Kooperation mit der NATO. Doch die rasante Osterweiterung des Bündnisses belastete die Beziehungen zunehmend.

Zuletzt lag der Fokus der NATO-Erweiterung auf dem westlichen Balkan, der als Gebiet gilt, in dem auch Russland versucht, Einfluss auszuüben. Im Juni 2017 nahm die Allianz Montenegro auf. Davor waren 2009 Kroatien und Albanien der NATO beigetreten.

se/kle (dpa, afp, ap)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen