Nordrhein-Westfalen: Handy-Nutzer von ICE erfasst
14. November 2025
Achtung-Zugverkehr-Ansagen, Schilder mit der Aufschrift "Vorsicht, schnelle Vorbeifahrten", ein weißer Strich auf dem Boden, der den Sicherheitsabstand zur Bahnsteigkante anzeigt: Auf Deutschlands Bahnhöfen gibt es viele Hinweise, die vor den Gefahren am Gleis warnen - insbesondere an kleineren Stationen, wo die superschnellen Intercity-Expresszüge (ICE) der Deutschen Bahn nicht halten, sondern nur vorbeirauschen.
Ein junger Mann im westdeutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen missachtete am späten Donnerstagnachmittag offenbar sämtliche Warnungen. Nach dem Stand der Ermittlungen stand der 27-Jährige im Bahnhof Leichlingen zu nah an der Bahnsteigkante. Offenbar war er außerdem durch sein Handy abgelenkt, als ein ICE in hohem Tempo die Station der 28.000-Einwohner-Stadt durchfuhr.
Warnung per Lokpfiff
Wie die Bundespolizei mitteilte, gab der Lokführer noch einen Warnpfiff ab und leitete eine Schnellbremsung ein. Einen Zusammenstoß konnte er allerdings nicht mehr verhindern. Der Mann wurde von dem Schnellzug erfasst und schwer am Kopf verletzt. Ein Rettungshubschrauber brachte ihn in ein Krankenhaus.
Die Bahnstrecke war zwischen Leverkusen-Opladen und dem Bahnhof Leichlingen zeitweise gesperrt. Das führte zu Einschränkungen und Verspätungen.
Züge können Bahnhöfe und Haltepunkte mit Geschwindigkeiten bis zu 230 Kilometer pro Stunde durchfahren. Dadurch entsteht ein starker Luftsog. Er kann unmittelbar an der Bahnsteigkante befindliche Gegenstände in Bewegung setzen oder eben auch unachtsame Reisende mitreißen, warnt die für Bahnhöfe zuständige Bundespolizei.
AR/pg (dpa, afp, Bundespolizei)