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Nordrhein-Westfalen will sich vor Weltgipfel 2002 in Johannesburg stärker für die nachhaltige Entwicklung engagieren

Johannes Beck24. Oktober 2001

Partnerschaft mit Provinz in Südafrika soll vertieft werden

Mernschliches Leid in Entwicklungsländern - Überschwemmungen in MosambikBild: AP


Für das bevölkerungsreichste deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen findet der UNO-Weltgipfel in Johannesburg an einem besonderen Ort statt, betont Umweltministerin Bärbel Höhn: "Sie wissen vielleicht, dass wir dort mit Mpumalanga eine Partnerprovinz haben, die direkt an Johannesburg grenzt. Diese Partnerschaft wurde schon vom ehemaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau in Zusammenarbeit mit Nelson Mandela gegründet. Und deshalb wollen wir auch den Ort Johannesburg nutzen, um unsere Aktivitäten darzustellen."

Zusammen mit der südafrikanischen Provinz will Nordrhein-Westfalen Umweltprobleme in den Bereichen Wasser, Abfall und Energie angehen. Außerdem soll in Mpumalanga eine effiziente Verwaltung aufgebaut werden.

Zusätzlich startete das deutsche Bundesland eine Initiative für Fairen Handel. Er soll, geht es nach Bärbel Höhn, über die bisherigen Bereiche ausgeweitet werden: "Nicht nur Kaffee, Tee und Orangensaft, die unter ökologischen und sozialen Bedingungen in den Ländern produziert worden sind, sondern es gibt mittlerweile auch Zertifizierungssysteme wie FlowerLabel für Blumen oder FSC für Holzprodukte, so dass die Verbraucherinnen und Verbraucher stärker zum Tragen kommen und damit eine eigene Dynamik von unten in Gang kommt."

Vor allem in den Kommunen fördert die Landesregierung Aktivitäten zur nachhaltigen Entwicklung: Pro Einwohner erhält jede Gemeinde 50 Pfennig für entsprechende Projekte. Diese sind in zahlreichen Städten und Gemeinden bereits angelaufen. Inzwischen leben drei Viertel der Einwohner Nordrhein-Westfalens in Kommunen mit einem eigenen Nord-Süd-Programm.

Die Bundesregierung begrüßt die bislang einmalige Aktionskonferenz eines Bundeslandes. Simone Probst, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium sagt: "Wir von Seiten der Bundesregierung glauben, dass der Weltgipfel in Johannesburg nur dann erfolgreich sein kann, wenn wir wirklich sehr konkrete und handlungsorientierte Maßnahmen verabreden werden."

Eine der möglichen Maßnahmen, um die es in Johannesburg geht, ist die Stärkung des Umweltbereiches der Vereinten Nationen. Davon könnte auch das nordrhein-westfälische Bonn profitieren - bereits jetzt Sitz mehrerer UN-Umweltsekretariate. Dazu Umweltministerin Bärbel Höhn: "Ich glaube, Bonn hat gute Chancen gerade was Nachhaltigkeit bei der UNO betrifft sowie bei den Verbraucherorganisationen, die immer wichtiger werden."

So überlegt sich derzeit das Forest Stewardship Council (FSC), eine internationale Zertifizierungsstelle für nachhaltig bewirtschaftete Wälder, seinen Sitz von Mexiko nach Bonn zu verlegen.

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