Neu Delhi wehrt sich gegen den Smog
6. November 2016Damit sich die Feinstaubbelastung in der Luft verbessert, sind Bau- und Abrissarbeiten in den nächsten fünf Tagen untersagt. Außerdem werden Brände auf Müllhalden bekämpft und die Straßen von Neu Delhi mit Wasser besprengt. Sogar ein Elektrizitätswerk soll heruntergefahren werden, wie der Regierungschef der 16-Millionen-Metropole, Arvind Kejriwal, nach einer Sondersitzung seines Kabinetts mitteilte.
Schulen bleiben geschlossen
Kejriwal hatte Neu Delhi wegen des dichten Smogs mit einer "Gaskammer" verglichen: "Notfallmaßnahmen sind notwendig, um dieses Problem gemeinsam zu lösen", sagte er. Die Bewohner rief er auf, sich so lange wie möglich drinnen aufzuhalten und wenn möglich von zu Hause aus zu arbeiten. Die Schulen sollen drei Tage lang geschlossen bleiben.
Protestaktion gegen den Smog
Rund 250 bis 300 Menschen versammelten sich im Stadtzentrum, um gegen den Smog zu demonstrieren. Die meisten trugen Atemschutzmasken. Auf Transparenten riefen sie die Regierung auf, mehr gegen das Problem zu unternehmen.
Beim traditionellen Diwali-Fest vor einer Woche hatten die Bewohner Millionen Feuerwerke abgeschossen. Seitdem liegt die Stadt unter einer dichten Smog-Wolke. Ohnehin hat sich die Luftqualität in der indischen Hauptstadt mit der zunehmenden Urbanisierung in den vergangenen Jahren stetig verschlechtert.
Dieselmotoren, kohlebetriebene Kraftwerke und Industrieabgase tragen dazu ebenso bei wie das Abbrennen von Stoppelfeldern rund um die Hauptstadt und das Heizen mit offenem Feuer.
uh/wl (dpa, ap)