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Auch Kanzler Schröder belauscht

4. Februar 2014

Der US-Geheimdienst NSA hat bereits das Telefon des damaligen Bundeskanzlers Schröder (SPD) belauscht. Das berichten der Norddeutsche Rundfunk (NDR) und die "Süddeutsche Zeitung" nach eigenen Recherchen.

Ein Stecker eines Netzwerkkabels hängt am in einem Serverschrank in einem Büro in vor einem Monitor, auf dem das Logo der US-amerikanischen National Security Agency (NSA) zu sehen ist (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Anlass für die Lauschaktionen war demnach Gerhard Schröders Konfrontationskurs vor dem Irak-Krieg 2003. Den Berichten zufolge nahm die National Security Agency (NSA) Schröder spätestens 2002 in eine Liste auf, in der überwachte Personen und Institutionen geführt wurden. Der Ex-Kanzler erklärte dazu, er habe sich vor Bekanntwerden der NSA-Affäre das massenhafte Ausspähen nicht vorstellen können.

In deutschen Regierungskreisen wird seit längerem vermutet, dass nicht erst die jetzige Kanzlerin Angela Merkel (CDU), sondern schon die frühere rot-grüne Regierung Ziel von Ausspähungen durch die NSA war.

Der Grünen-Abgeordnete Christian Ströbele bestätigte laut NDR die Information. Es sei "tatsächlich so gewesen, dass 2002/2003 Bundeskanzler Schröder und vermutlich auch andere aus der damaligen rot-grünen Bundesregierung abgehört worden sind. Der Grund dafür scheint ja gewesen zu sein, dass die US-Seite sich informieren wollte über die Position Deutschlands zum Irak-Krieg und insbesondere über Aktivitäten Deutschlands zur Verhinderung eines UN-Beschlusses."

Die Aussagen der amerikanischen und der deutschen Quellen werden den Berichten zufolge auch durch ein Dokument aus dem Bestand des Whistleblowers Edward Snowden gestützt.

re/mak (dpa, Tagesschau.de)