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30. Juli 2009

Im Juni war die Arbeitslosenzahl noch überraschend gesunken. Es war klar, dass sich dies im Juli ändern würde. Trotzdem gab es auch diesmal eine Überraschung. Die Zahlen aus Nürnberg waren besser als erwartet.

Logo der Bundesagentur für Arbeit und Menschenmenge (Foto: dpa)
Der Kampf um die Arbeitsplätze wird wieder härterBild: picture-alliance/ ZB

Es hätte schlimmer kommen können. Entgegen Expertenvoraussagen ist im Juli die Arbeitslosigkeit in Deutschland nur gering gestiegen. Die Arbeitslosenzahl wuchs um 52.000 auf 3,46 Millionen Menschen, wie die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag (30.07.2009) bekannt gab. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 8,2 Prozent. Fachleute waren von einem Anstieg um etwa 100.000 Betroffene ausgegangen. Vor einem Jahr hatte die Quote mit 7,7 Prozent allerdings noch deutlich niedriger gelegen. Auch darf nicht vergessen werden, dass ohne eine im Mai erfolgte Änderung der Arbeitslosenstatistik der Anstieg sogar 82.000 Menschen betroffen hätte.

Noch keine Entwarnung

 

Trotzdem bleibt der vergleichsweise geringe Anstieg eine Überraschung. Aber Entwarnung bedeuten diese Zahlen natürlich noch nicht. Der Chef der Nürnberger Bundesagentur, Frank-Jürgen Weise, betonte, dass die Rezession der deutschen Wirtschaft im Juli Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen habe. Allerdings habe es auch die jahreszeitlich üblichen negativen Belastungen durch die Sommerpause gegeben. Insgesamt seien die bisherigen Auswirkungen des Abschwungs aber vergleichsweise moderat. Vor allem die starke Nutzung der Kurzarbeit in den Unternehmen habe den Arbeitsmarkt stabilisiert, so Weise.

Kurzarbeit kein Allheilmittel

 

Dass die Krise erst jetzt den Arbeitsmarkt erreicht, ist aus Sicht der Experten nicht ungewöhnlich. Viele Unternehmer reagierten mit ihrer Personalpolitik erst mit Verzögerung. Bisher sei auf die Krise noch mit der Einführung von Kurzarbeit reagiert worden. Dies wird sich ändern. Der DZ-Bank-Analyst Glenn Marci geht davon aus, dass die Unternehmen die Rezession nicht länger mit Kurzarbeit "aussitzen" können. "Viele Unternehmen werden um Entlassungen nicht herumkommen"“, so Marci.

Oft müssen viele Bewerbungen geschrieben werden, bevor ein neuer Job winktBild: Bilderbox

Auch bei der Bundesagentur für Arbeit wächst die Skepsis mit Blick auf die Zukunft. Ihr Stellenindex Ba-X zeigt, dass die Nachfrage nach Arbeitkräften in Deutschland auf ein Vierjahrestief gesunken ist. Weniger freie Stellen hat es danach zuletzt im Juli 2005 gegeben.

Im Juni war die Zahl der Arbeitslosen noch um 48.000 auf 3.410.000 gesunken. Dies lag nach Einschätzung von Agentur-Chef Weise daran, dass die Frühjahrsbelebung die Rezession überlagert habe. Dies war aber nur eine Art Strohfeuer, das sich wohl auf absehbare Zeit nicht wiederholen wird. (la/gri/dpa/rtr/ap/afp)

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