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Obama attestiert Trump Untauglichkeit

3. August 2016

Präsidiale Zurückhaltung? No! Mit deutlichen Worten hat Barack Obama dem republikanischen Bewerber um seine Nachfolge die Eignung für das Amt abgesprochen. Und Trump? Er sorgt schon wieder für neue Empörung.

Barack Obama (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/J. Ernst

Obama attestiert Trump Untauglichkeit

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US-Präsident Barack Obama hat erneut direkt in den Wahlkampf eingegriffen und an Führungspolitiker der gegnerischen Republikaner appelliert, ihre Unterstützung für den Präsidentschaftskandidaten Donald Trump aufzugeben. Dieser sei "ungeeignet" für das höchste Staatsamt und leiste sich mehr als nur den "gelegentlichen Ausrutscher", erklärte Obama in Washington.

Führungsfiguren seiner eigenen Partei distanzierten sich "täglich und wöchentlich" von Trumps einzelnen Äußerungen. Es müsse doch bei ihnen einmal ein Punkt erreicht sein, an dem sie sagten: "Dies ist niemand, den ich als Präsidenten der Vereinigten Staaten unterstützen kann, selbst wenn er vorgibt, ein Mitglied meiner Partei zu sein", betonte Obama. Er bezeichnete den Immobilienmagnaten als "beklagenswert unvorbereitet" für das Präsidentenamt. Dies stelle Trump "immer wieder unter Beweis".

Auf Distanz

Der Milliardär hatte kürzlich durch Kritik an den muslimischen Eltern eines im Irak getöteten US-Soldaten für große Empörung gesorgt. Mehrere führende Vertreter seiner eigenen Partei distanzierten sich daraufhin von seinen Äußerungen, darunter der Sprecher des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, sowie der Senator und frühere Präsidentschaftskandidat John McCain. Von ihrer grundsätzlichen Unterstützung für Trump als Präsidentschaftskandidat rückten sie jedoch nicht ab.

Unterdessen kündigte allerdings mit Richard Hanna das erste republikanische Mitglied des US-Kongresses an, bei der Präsidentschaftswahl nicht für Trump, sondern für die demokratische Kandidatin Hillary Clinton zu stimmen. Gebraucht würden "komplexe Lösungen, Erfahrung, Wissen und Ausgeglichenheit. Nicht Autoaufkleber-Sprüche, die unsere Enttäuschung, Angst und unseren Hass schüren", meinte der Abgeordnete auf der Nachrichtenseite syracuse.com.

Provoziert gerne: Donald TrumpBild: picture-alliance/dpa/J. Szenes

Und schon wieder ...

... löste Trump mit einem Kommentar zum Kampfeinsatz von US-Soldaten heftige Reaktionen aus. Bei einem Wahlkampfauftritt in Virginia berichtete er stolz, dass ihm ein Irak-Veteran seine Purple-Heart-Medaille geschenkt hatte. Die Auszeichnung wird an verletzte Soldaten verliehen. Trump sagte nach eigener Schilderung dem Offizier, der ihm die Medaille gab: "Die Purple Heart wollte ich schon immer. So ist es viel einfacher."

In den sozialen Netzwerken wurde Trumps Bemerkung innerhalb kürzester Zeit zum Topthema. Viele Nutzer erregten sich darüber, dass der 70-Jährige selber nicht in der Armee diente, sich nun aber über die Medaille freue, an die er "einfach" gekommen sei. Der bekannte Politologe Peter Singer schrieb beispielsweise auf Twitter: "Nein, Donald, wiederholte selbstverschuldete Verletzungen im Wahlkampf berechtigen nicht zur Purple Heart."

wa/ml (afp, dpa)

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