Obama in Ghana
10. Juli 2009Barack Obama ist der gewählte Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika - doch die ganze Welt erwartet von ihm zur Zeit kaum weniger als die Lösung möglichst aller Probleme: Finanz- und Wirtschaftskrise, nukleare Abrüstung, Klimaschutz, außenpolitische Krisen aller Art. Über mangelnde Beschäftigung oder gar Aufmerksamkeit kann dieser Mann nun wirklich nicht klagen.
Nach den Gesprächen in Moskau zum Wochenbeginn und dem anschließenden G8-Gipfel in L'Aquila reist er an diesem Freitag noch weiter nach Afrika, nach Ghana genauer gesagt, dem Musterland an Demokratie und wirtschaftlicher Entwicklung auf dem Kontinent.
Dort wird er schon seit Tagen mit großer Vorfreude erwartet, und zwar nicht als einer der zu Besuch kommt - sondern wie einer, der zurück nach Hause kommt. "Ein Afrikaner, der Amerika regiert", so empfinden viele Afrikaner die Rolle Obamas in den USA. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an den Besuch des mächtigsten Mannes der Welt auf dem schwarzen Kontinent. Change – der Wandel, der Obama in den USA an die Macht gebracht hat, und den dieser Mann seinem Land versprochen hat, diesen Wandel erhoffen sich viele Afrikaner von Obamas Präsidentschaft auch für ihren Kontinent.
Obama will Afrika stärken
Es wird kein ganz leichter Balanceakt werden für Obama. Auf der einen Seite darf und möchte er die hochgesteckten Erwartungen nicht enttäuschen. Auf der anderen Seite hat er für Afrika keine Patentlösungen im Gepäck. Zum Abschluss des G8-Gipfels haben sich die Vertreter der Industrienationen zwar noch mit afrikanischen Spitzenpolitikern zusammengesetzt und darüber beraten, wie man die Wasser- und Nahrungsmittelversorgung auf dem Kontinent verbessern könnte.
Doch erst die Zukunft wird zeigen, ob die Absichtserklärungen der Gipfelteilnehmer auch in konkrete Politik umgesetzt werden. Dennoch, Obamas Besuch in Ghana ist mehr als reine Symbolpolitik. Ihm liegt viel daran, den Kontinent aus der Abhängigkeit vom reichen Norden zu befreien. Afrika muss und kann auf eigenen Füßen am besten den Weg in die Zukunft beschreiten, so die Überzeugung Obamas.
Auf Humboldts Spuren unterwegs in Ecuador
Fußabdrücke im wahrsten Sinne des Wortes hat Anfang des 19. Jahrhunderts ein deutscher Gelehrter, Naturforscher und Weltreisender in Südamerika hinterlassen. Alexander von Humboldt hat den Kontinent fünf Jahre lang unter zum Teil sehr beschwerlichen Bedingungen bereist, kartiert und der Nachwelt faszinierende Reiseberichte hinterlassen.
Einer der spektakulärsten Landstriche Südamerikas, von dem Humboldt tief beeindruckt war, ist die von ihm später so genannte "Straße der Vulkane" in Ecuador. Hier unternahm Alexander von Humboldt Anfang des 19.Jahrhunderts eine mehrjährige Forschungsreise. Die Menge an wissenschaftlichen Erkenntnissen, die er nach Hause brachte, war enorm. Eine Reise auf der Straße der Vulkane ist heute im Auto zwar bequemer, angesichts der dünnen Luft in über 4500 Meter Höhe aber nicht weniger anstrengend als vor 200 Jahren.
Redaktion: Mirjam Gehrke