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Obama lädt Merkel ein

9. Januar 2014

Durch die Spähaktivitäten des US-Geheimdienstes NSA hat das transatlantische Verhältnis Kratzer bekommen. US-Präsident Obama will sich nun offensichtlich persönlich um Schadensbegrenzung bemühen.

Barack Obama und Angela Merkel (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Bundeskanzlerin Angela Merkel habe eine Einladung von US-Präsident Barack Obama angenommen, schon bald nach Washington zu kommen, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert nach einem Telefonat zwischen Merkel und Obama mit. Das Weiße Haus erklärte, die Visite könnte "in den kommenden Monaten" stattfinden. Die Kanzlerin war zuletzt im Juni 2011 in der US-Hauptstadt zu Gast, Obama besuchte Berlin im Juni vergangenen Jahres.

Seither belastet die NSA-Affäre die deutsch-amerikanischen Beziehungen massiv. So überwachte der amerikanische Geheimdienst nicht nur massenhaft E-Mails und Telefonate von Menschen rund um die Welt, sondern hörte wohl auch Merkel und andere Spitzenpolitiker befreundeter Staaten ab, wie der ehemalige NSA-Mitarbeiter Edward Snowden enthüllte. Merkel sprach damals von "völlig inakzeptablen" Praktiken. Ein derartiges Vorgehen sei unter befreundeten Regierungen "ein gravierender Vertrauensbruch".

"Nichts gefährliches"

Auf einer Klausur der Regierungspartei CSU im bayerischen Wildbad Kreuth warb der US-Botschafter in Deutschland um mehr Verständnis für das Schutzbedürfnis seines Landes. Vieles, was Geheimdienste leisteten, geschehe nur, um die Sicherheit der Menschen in Deutschland und den USA zu schützen, betonte John B. Emerson.

Zugleich versicherte er abermals, dass die USA Merkels Mobiltelefon nicht abhören und dies auch in Zukunft nicht mehr machen werden. Auf die Frage, was gefährlich an der Kanzlerin gewesen sei, dass der US-Geheimdienst NSA auch ihr Handy abgehört habe, sagte Emerson ausweichend: "Es gibt natürlich nichts gefährliches an einem Freund."

US-Botschafter in Oberbayern

01:24

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Details zu den Abhöreinrichtungen auf dem Dach der US-Botschaft in Berlin gab Emerson nicht preis. Er bestätigte aber: "Ja, wir haben Kommunikationsgeräte." Jede andere Botschaft auf der Welt habe das aber auch. "Wir sind eine Kommunikationsorganisation."

wa/qu (dpa, afp)

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