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Mehr und weniger Geheimes

7. November 2008

Jetzt wird es ernst: Zwei Tage nach seiner Wahl zum Präsidenten hat Barack Obama ersten Kontakt mit Verbündeten in aller Welt aufgenommen - und wurde erstmals vom Geheimdienst über die wahre Lage informiert.

Barack Obama am Telefonieren - noch während des Wahlkampfs (Foto: AP)
Barack Obama am Telefonieren - noch während des WahlkampfsBild: AP

Zur Vorbereitung des Regierungswechsels in Washington hat der designierte US-Präsident Barack Obama seinen ersten Tagesbericht der Geheimdienste entgegengenommen. Dieser vor allem von der CIA zusammengestellte Informationsdienst ist sonst allein dem amtierenden Präsidenten vorbehalten. Anschließend beriet Obama am Donnerstag (6.11.2008) mit Mitgliedern seines Übergangsteams, das die Bildung der neuen Regierung vorbereitet.

Am Freitag will Obama in Chicago mit Wirtschaftsberatern zusammentreffen und danach seine erste Pressekonferenz seit dem Wahlsieg geben. Wie sein Büro bekannt gab, wird Obama um 13.30 Uhr Ortszeit (20.30 Uhr MEZ) im Anschluss an ein Treffen mit seinen Wirtschaftsberatern zusammen mit seinem Vize Joe Biden vor die Presse treten.

Das Karussell dreht sich

Bildungsminister Colin Powell?Bild: picture-alliance/ dpa

Es wird vermutet, dass Obama nach der Berufung von Rahm Emanuel für das Amt des Stabschefs im Weißen Haus in dieser Woche noch keine Kabinettsmitglieder ernennen wird. Eine sorgfältige Auswahl habe für den gewählten Präsidenten Vorrang vor Geschwindigkeit, erklärten seine Berater. Das Spekulationskarussel dreht sich natürlich weiter. Als Außenminister ist der ehemalige General James Jones im Gespräch. Obama hat signalisiert, dass er auch Republikaner in die Regierung holen will. Der ehemalige Außenminister Colin Powell wird mit dem Amt des Bildungsministeriums in Verbindung gebracht.

Vor Weltfinanzgipfel in Washington

Der G-20-Gipfel in Washington in der folgenden Woche wird noch von George W. Bush geleitet. Obama plant nach Informationen aus Chicago bislang nicht, an der Konferenz teilzunehmen. Dafür lief aber das Telefon heiß: Obama erreichten telefonische Glückwünsche von Staats- und Regierungschefs, darunter auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ersten Stellungnahmen aus mehreren Hauptstädten zufolge sprach Obama in den Telefonaten weltweite Herausforderungen wie die Finanzkrise und den Klimawandel, aber auch bilaterale Fragen an. Merkel und der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy wollen schon bald mit Obama zusammentreffen. Dies vereinbarten beide Politiker am Donnerstagabend, wie Sarkozys Büro mitteilte.


Wollen sich bald wiedersehen: Obama bei seinem Berlin-Besuch im Juli 2008Bild: AP

Obama sprach auch mit Großbritanniens Premierminister Gordon Brown, mit dem australischen Regierungschef Kevin Rudd, dem kanadischen Regierungschef Stephen Harper sowie mit Japans Ministerpräsident Taro Aso. Auch der scheidende israelische Ministerpräsident Ehud Olmert, Mexikos Staatschef Felipe Calderón und der südkoreanische Präsident Lee Myung-Bak standen auf der Anrufliste, nicht aber der Kreml.

Treffen mit Bush

Am Montag empfangen Amtsinhaber George W. Bush und seine Frau Laura dann Obama sowie dessen Frau Michelle im Weißen Haus. Wie Bushs Sprecherin Dana Perino mitteilte, werden sich der Präsident und sein Nachfolger anschließend in das Oval Office zurückziehen. Bush, der noch bis 20. Januar im Amt bleibt, hatte einen "reibungslosen Übergang" zugesagt. Er kündigte an, er werde bei seiner Begegnung mit Obama aktuelle Fragen wie die Finanzkrise und den Einsatz im Irak erörtern. (sams)

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