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Politik

Obama lässt Hackerangriffe untersuchen

9. Dezember 2016

Vor allem die unterlegene Präsidentschaftskandidatin Clinton war im Wahlkampf Ziel von Cyberattacken. Präsident Obama will dazu jetzt einen umfassenden Bericht seiner Sicherheitsbehörden.

Symbolbild Cyberattacken
Bild: picture-alliance/dpa/A. Marchi

Der scheidende US-Präsident Barack Obama hat die Geheimdienste und Sicherheitsbehörden angewiesen, einen umfassenden Bericht zu den Hackerangriffen im zurückliegenden Wahlkampf vorzulegen, hinter denen Russland vermutet wird. Die Untersuchung solle dem Muster der Cyberattacken auf den Grund gehen und eine Bestandsaufnahme der Sicherheitsvorkehrungen liefern, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Eric Schultz, in Washington.

Hackerangriffe auf Hillary Clinton

Vor allem der Wahlkampf der gegen den Republikaner Donald Trump unterlegenen Demokratin Hillary Clinton war durch die Cyberangriffe torpediert worden. So veröffentlichte die Enthüllungsplattform Wikileaks gehackte E-Mails von Mitgliedern und Mitarbeitern des Parteivorstandes der Demokraten.

US-Präsident Barack Obama und Hillary Clinton bei einem Wahlkampfauftritt im Sommer Bild: Getty Images/J. Sullivan

Daraus ging hervor, dass das Führungsgremium im Vorwahlkampf stark zugunsten von Clinton und gegen ihren parteiinternen Rivalen Bernie Sanders voreingenommen war. Die Enthüllungen führten zum Rücktritt von Parteichefin Debbie Wasserman Schultz. Später wurde bekannt, dass der Hackerangriff noch umfangreicher war. Außerdem gab es weitere Enthüllungen von anderen Plattformen.

Vorwürfe gegen Russland

Im Oktober, einen Monat vor der Wahl, veröffentlichten das US-Heimatschutzministerium und der Geheimdienstkoordinator James Clapper eine Erklärung, in der sie ranghohe Beamte der russischen Regierung bezichtigen, die Angriffe genehmigt zu haben. Moskau wies die Vorwürfe als haltlos zurück. Wikileaks-Gründer Julian Assange erklärte, die gehackten E-Mails nicht von einem staatlichen Akteur bekommen zu haben.

 Auch Trump tat die Anschuldigungen gegen Russland kürzlich erneut als unbegründet ab. "Ich glaube nicht, dass sie sich eingemischt haben", sagte der designierte Präsident dem "Time"-Magazin. "Es könnte Russland sein. Und es könnte China sein. Und es könnte irgendein Typ in seiner Wohnung im (US-Bundesstaat) New Jersey sein", erklärte Trump.

Untersuchung soll bald vorliegen

Der Bericht über die Cyberattacken soll Obama noch vor dem Ende seiner Amtszeit am 20. Januar 2017 vorgelegt und die Erkenntnisse an Mitglieder des Kongresses weitergegeben werden. Gegenstand der Untersuchung sind auch die Wahlkämpfe in den Jahren 2012 und 2008. Vor acht Jahren hatte es Hackerangriffe auf die Wahlkampfteams von Obama und seines republikanischen Konkurrenten John McCain gegeben, für die die USA China verantwortlich gemacht hatten.

wl/stu (dpa, afp)

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