1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Obama ringt sich zu Kritik am Iran durch

24. Juni 2009

Obama übt Kritik an Teheran +++ UNO debattiert über die Folgen der Wirtschaftskrise für Entwicklungsländer +++ Bolivien steckt trotz Entschuldung weiter in der Armutsfalle

Bild: AP

In Sachen Iran steckt US-Präsident in einer Zwickmühle. Seine westlichen Partner - und nicht zuletzt auch seine Kritiker im eigenen Land - erwarten von ihm deutliche Kritik am gewaltsamen Vorgehen der iranischen Regierung gegen die Demonstranten. Bei den Protesten gegen die mutmaßlich gefälschten Wahlergebnisse sind im Iran bislang mindestens 10 Menschen ums Leben gekommen, Hunderte wurden verletzt, bzw. verhaftet.

Auf der anderen Seite weiß Barack Obama auch, dass die Beziehungen zwischen den USA und dem Iran alles andere als belastbar sind. Eine harte Haltung Washingtons könnte einen weiteren Dialog mit Teheran gänzlich unmöglich machen. Doch jetzt hat Obama zum ersten Mal doch deutliche Worte gefunden - ein echter Balanceakt.

Entwicklungsländer suchen Hilfe in der Krise

Slums in Lateinamerika - durch die Weltwirtschaftskrise werden die Probleme weiter verschärftBild: dpa

Nach dem jüngsten Jahresbericht der Weltbank vom vergangenen Montag wird das Wirtschaftswachstum der Entwicklungs- und Schwellenländer infolge des Einbruchs der Finanzmärkte Ende 2008 in diesem Jahr gerade noch bei 1,2 Prozent liegen - das entspricht einem Einbruch von fast 80 % im Vergleich zum Vorjahr.

Angesichts dieser Umstände sehen sich die Entwicklungsländer derzeit nicht in der Lage ihre Auslandschulden zu bedienen. Darüber hinaus erwarten Sie einen Ausgleich für ihre Exportverluste und Gelder zum Ankurbeln ihrer Wirtschaft. All diese Forderungen werden ab Mittwoch in New York auf dem UN-Forum zur Globalen Wirtschaftskrise besprochen.

Bolivien sieht Fortschritte durch Krise bedroht

Vor zehn Jahren wurde der Schuldenerlass für eine Reihe von Entwicklungsländern greifbar: Beim G8-Gipfel in Köln entstand die gesellschaftliche Initiative „Erlassjahr“, die eine Entschuldung der ärmsten Länder der Welt forderte. Und tatsächlich senkten die Regierungschefs der größten Industrienationen damals die Hürden, um Entwicklungsländern ihre Auslandsschulden zu erlassen.

Die Armut in Bolivien ist trotz Schuldenerlass noch lange nicht besiegtBild: AP

Dadurch wurde Bolivien in den letzten 10 Jahren bereits ein Großteil der Auslandsschulden erlassen worden. Doch die sozialen Fortschritte sind durch die jetzige Krise bedroht, befürchtet der Erzbischof von La Paz, Edmundo Abastoflor. Der Geistliche macht sich seit vielen Jahren für den Schuldenerlass für die ärmsten Nationen der Welt stark. Deshalb ist er viel in Europa, aber auch in seinem Land selbst unterwegs. Gegenüber der DW hat er darüber gesprochen, was die Entschuldungsinitiative in Bolivien bisher bewirkt hat.

Redaktion: Mirjam Gehrke

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen