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Politik

Obama: Trump soll nicht "herumjammern"

18. Oktober 2016

Es ist schon selten, dass ein amtierender US-Präsident einen Präsidentschaftskandidaten derart kritisiert. Obama hat dies schon öfters getan. Jetzt prangert er Trumps Beschwerden über angebliche Wahlfälschungen an.

US-Präsident Barack Obama vor dem Weißen Haus
Bild: REUTERS/C. Barria

"Ich würde Herrn Trump dazu einladen, mit dem Gejammere aufzuhören", sagte US-Präsident Barack Obama in Washington. Stattdessen solle der republikanische Präsidentschaftsbewerber versuchen, Stimmen für sich zu gewinnen. Noch nie habe ein Kandidat in der jüngeren Geschichte der USA versucht, "die Wahl und den Wahlablauf zu diskreditieren, noch bevor die Abstimmung stattgefunden hat." Es habe keine größeren Fälle von Wahlfälschungen in den USA gegeben und das dezentrale Wahlsystem verhindere Manipulationen. Trump handle verantwortungslos, sagte der Demokrat weiter. Das Vertrauen in die Institutionen der USA müsse erhalten bleiben.

Trump hatte am Wochenende die Rechtmäßigkeit der Wahl am 8. November infrage gestellt. Das Ergebnis würde in vielen Wahllokalen zugunsten der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton manipuliert, schrieb er auf Twitter.

Trump und Putin: "Beispiellos in der US-Geschichte"

Obama äußerte sich auch zur Haltung Trumps zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Trump umschmeichle Putin. Ein solches Verhalten sei "beispiellos in der US-Geschichte". Er sei überrascht, dass viele Mitglieder der republikanischen  Partei, die bisher eine extrem feindselige Haltung zu Russland eingenommen haben, nun Trump stützen. Der republikanische Kandidat hatte mehrmals positiv über den Kremlchef gesprochen und jüngst erklärt, er wolle ihn im Falle seiner Wahl in Moskau besuchen, möglichst noch vor der Amtseinführung im Januar.

Immer wieder griff Obama Trump an, so auch Anfang August, und auch damals ging es um Russland: Trump hatte angedeutet, um der guten Beziehungen zu Russland willen die Annexion der Krim anzuerkennen. Zudem hatte er die Präsenz russischer Truppen in der Ukraine angezweifelt. Für Obama stand fest, der Präsidentschaftskandidat Trump sei "erschreckend unvorbereitet für diesen Job". Im Oktober urteilte Obama, Trump habe weder das Temperament, noch das Urteilsvermögen noch die Kenntnisse, die für das Amt des US-Präsidenten nötig sind.

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Nach der Veröffentlichung eines Videos aus dem Jahr 2005, in dem Trump frauenverachtende Äußerungen machte, hatte auch die First Lady, Michelle Obama, den Immobilienmogul scharf kritisiert. Trumps Kommentare hätten sie im Mark erschüttert, sagte sie bei einer Veranstaltung in New Hampshire. Seine Kommentare seien schändlich und inakzeptabel. "Das ist nicht mehr normal. Dies ist keine gewöhnliche Politik mehr", sagte Obama. "Anständige Menschen benehmen sich nicht so. Und sicher erst recht nicht jemand, der Präsident der Vereinigten Staaten werden
möchte."

fab/SC (rtr, dpa)

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