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Obama lobt Franzosen

11. Februar 2014

Der US-Präsident bietet seinem französischen Amtskollegen Hollande eine feierliche Zeremonie und ein fürstliches Staatsbankett. Die Botschaft: Frankreich ist ein wichtiger Partner.

Francois Hollande und Barack Obama bei Hollandes Staatsbesuch in den USA (Foto: REUTERS)
Bild: Reuters

Salutschüsse und eine Militärkapelle, die die französische und die US-amerikanische Nationalhymne spielt. Abends ein Festessen, das mehrere Hunderttausend Dollar kostet. US-Präsident Barack Obama erwies seinem französischen Amtskollegen François Hollande im Weißen Haus die höchste Ehre. In einer Rede hob er die Bedeutung Frankreichs, dem laut Obama ältesten Verbündeten der USA, hervor. Hollande sagte: "Wir sind immer von einer gemeinsamen Geschichte geeint."

Hollande: NSA-Affäre beendet

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz kamen die beiden Präsidenten auch auf das Thema NSA zu sprechen: Hollande sagte, das gegenseitige Vertrauen sei wiederhergestellt, die Späh-Affäre um den US-Geheimdienst beendet. Er habe nach den Enthüllungen über massenhafte Überwachung französischer Bürger durch den US-Geheimdienst ein klärendes Gespräch mit Obama geführt. Der US-Präsident betonte, dass Washington mit keinem Land ein Anti-Spionage-Abkommen abgeschlossen habe. Dennoch seien die USA bemüht, die Privatsphäre von "Menschen rund um die Welt" zu achten.

Außerdem lobte der US-Präsident den französischen Verbündeten für seine Außenpolitik: "Von Mali über Syrien bis hin zum Iran hat Frankreich Mut und Entschlossenheit bewiesen", sagte Obama. Er bedankte sich bei Hollande für die "starke Partnerschaft". Obama nahm die Einladung Hollandes an, am 6. Juni in Frankreich den 70. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie im Zweiten Weltkrieg zu feiern. Der so genannte D-Day markiert den Anfang der Befreiung Westeuropas vom Nationalsozialismus.

Zuvor hatte Hollande den USA zugesagt, im Anti-Terror-Kampf zusammenzuarbeiten. Paris und Washington müssten gewaltbereiten Extremisten "gemeinsam" begegnen und bei der Nichtverbreitung von Atomwaffen zusammenarbeiten, so der französische Staatschef. Obama hatte gesagt, er erwarte, dass künftig mehr Staaten "wie Frankreich und die USA" internationale Führungsverantwortung übernehmen.

Staatsbankett ohne "Première Dame"

Abends richtet Obama für Hollande ein Staatsbankett mit 300 hochkarätigen Gästen im Weißen Haus aus. Nach der Trennung von seiner langjährigen Lebensgefährtin Valérie Trierweiler wird der französische Staatschef ohne Begleitung an dem Festessen teilnehmen. Nachdem französische Medien von einer Affäre des Präsidenten berichtet hatten, gab Hollande die Trennung von Trierweiler bekannt.

Zum Abschluss seiner Reise am Mittwoch will der Sozialist in das High-Tech-Zentrum Silicon Valley an der Westküste fliegen. Zusammen mit einer Delegation französischer Unternehmer will sich Hollande über Möglichkeiten einer intensiveren Zusammenarbeit informieren.

Auftakt an historischem Ort

Am Montag hatte Obama den französischen Präsidenten zu einem Abstecher ins historische Anwesen Thomas Jeffersons in Charlottesville im Bundesstaat Virginia eingeladen. Der Verfasser der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und dritte US-Präsident gilt als Vordenker der amerikanisch-französischen Freundschaft.

Obama und Hollande besuchen das historische Anwesen Thomas Jeffersons in CharlottesvilleBild: reuters

Der letzte offizielle Staatsbesuch eines französischen Präsidenten in den USA war der von Jacques Chirac im Jahr 1996. Vor zehn Jahren hatte Frankreichs Nein zum Irakkrieg die Beziehungen zwischen Paris und Washington stark strapaziert. Unter Präsident Nicolas Sarkozy hatte sich das Verhältnis gebessert. Bei sicherheitspolitischen Themen pflegen Paris und Washington heute eine enge Kooperation.

nem/gri (dpa, afp)

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