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Obama verlangt Schadenersatz von BP

16. Juni 2010

Zum ersten Mal in seiner Amtszeit hat sich US-Präsident Obama aus dem Oval Office an die Nation gewandt. Thema seiner Ansprache: Die Ölpest im Golf von Mexiko - und wie BP die entstandenen Schäden ausgleichen soll.

Barack Obamas erste Ansprache aus dem Oval Office (Foto: AP)
Barack Obamas erste Ansprache aus dem Oval OfficeBild: AP

Mit deutlichen Worten wandte sich der Präsident an das Volk. "BP wird für die Auswirkungen zahlen, die die Ölpest auf die Region hat", versprach Barack Obama in seiner Ansprache. Schon an diesem Mittwoch (16.06.2010) werde er den Chef des britischen Ölkonzerns BP, Tony Hayward, treffen und ihn auffordern, "soviele Mittel zur Verfügung zu stellen wie nötig, um Arbeiter und Geschäftsleute zu kompensieren, die durch die Rücksichtslosigkeit seines Unternehmens Schaden erlitten".

Um alle finanziellen Schäden auszugleichen, will der US-Präsident einen unabhängigen Fonds einrichten, damit Schadenersatzforderungen als Folge der Ölpest "fair und zeitnah" erfüllt werden. "Dieser Fonds wird nicht von BP kontrolliert werden", betonte Obama in seiner Rede an die Nation am Dienstagabend (Ortszeit).

Die Bewohner der von der Ölpest betroffenen Küstengebiete hoffen auf HilfeBild: AP

Als Konsequenz aus der Ölpest im Golf von Mexiko setzt Obama nun auf eine rasche Förderung sauberer Energien. Jetzt sei der Augenblick gekommen, "eine nationale Mission für amerikanische Innovation zu entfesseln". Länder wie China hätten längst in saubere Energien investiert. "Die Folgen unserer Untätigkeit sind jetzt klar vor unseren Augen", bekannte Obama. "Wir können unsere Kinder nicht dieser Zukunft überlassen."

Wieder neue Schätzung: Ölpest noch dramatischer als angenommen

Das Ausmaß der Ölkatastrophe scheint derweil noch größer zu sein, als bisher vermutet wurde. Nach jüngsten Schätzungen strömen derzeit täglich bis zu 8200 Tonnen Öl ins Meer, wie die US-Regierung mitteilte. Erst vor wenigen Tagen war die Menge auf bis zu 5400 Tonnen heraufgesetzt worden, nachdem zuvor der angenommene Höchstwert bei 3400 Tonnen lag. Unabhängige Forscher und Wissenschaftler hätten die neuen Erkenntnisse aufgrund zusätzlicher und besserer Daten gewonnen, hieß es in Washington.

Die Bemühungen des britischen Ölkonzerns BP bei der Eindämmung der Katastrophe haben am Dienstag einen neuen Rückschlag erlitten. Nach einem Brand auf dem Schiff, in das ein Teil des aus dem Bohrloch am Meeresgrund austretenden Öls gepumpt wird, wurde das Auffangsystem vorübergehend abgeschaltet, wie ein Unternehmenssprecher erklärte. Nach knapp fünf Stunden habe die Arbeit fortgesetzt werden können. Weiter hieß es, das Feuer sei vermutlich durch einen Blitzschlag ausgelöst worden. Es habe sich aber um einen kleineren Brand gehandelt, der schnell gelöscht werden konnte.

Autor: Frank Wörner (dpa/rtr/apn/afp)
Redaktion: Hans Ziegler

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