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Obama: Schießereien werden Routine

1. Oktober 2015

Nach dem Amoklauf an einem College im US-Bundesstaat Oregon mit mindestens zehn Toten warnte Präsident Obama vor einer Abstumpfung gegenüber solchen Tragödien. Gleichzeitig forderte er erneut strengere Waffengesetze.

Präsident Barack Obama nach der Pressekonferenz zum Amoklauf von Oregon (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Nach den Todesschüssen in Oregon sprach sich der sichtlich erschütterte Präsident Barack Obama erneut für strengere Waffengesetze aus. "Wir sind das einzige fortschrittliche Land der Erde, das diese Massen-Schießereien alle paar Monate erlebt", sagte Obama im Weißen Haus. Sowohl die Berichterstattung in den Medien als auch die anschließende Debatte über tödliche Shootings sei zur Routine geworden, Abstumpfung habe sich breit gemacht, das sei enttäuschend, beklagte der US-Präsident.

Obama betonte, die US-Verfassung garantiere ein Recht auf Waffen, dennoch müsse es eine zumindest moderate Regelung über den Besitz tödlicher Schusswaffen geben. "Wir können etwas ändern, aber wir müssen unsere Gesetze ändern", sagte Obama.

Dafür brauche er jedoch die Unterstützung der Gesetzgeber in den einzelnen
50 Bundesstaaten und die des Kongresses. Die dort beide Parlamentskammern beherrschenden Republikanern hatten Obamas Anläufe, strengere Waffengesetze durchzusetzen, immer wieder blockiert.

Kritik an der Haltung der konservativen Partei kommt auch von Hillary Clinton. Die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten forderte am Rande einer Veranstaltung in Massachusetts gemeinsame politische Anstrengungen, um ein Waffengesetz zu verabschieden, das die Bevölkerung schützt. Ihr sei es völlig unbegreiflich, wie man bei solchen Ereignissen tatenlos zusehen könne, ohne daraus Konsequenzen zu ziehen, erklärte Clinton.

Bild: Reuters

Bei dem Amoklauf an einem College in Roseburg im US-Westküstenstaat Oregon hatte der Täter nach jüngsten Angaben der Behörden mindestens zehn Menschen getötet und 20 weitere verletzt. Der Schütze wurde Feuerwehrsprecher Ray Schoufler zufolge "neutralisiert". Die Polizei teilte kurz darauf mit, der Verdächtige sei bei einem Schusswechsel mit Beamten getötet worden. Es soll sich um einen 26-Jährigen handeln.

Der Mann eröffnete zunächst das Feuer in einem Klassenzimmer in einem der insgesamt 18 Gebäude auf dem weitläufigen Campus. Er bewegte sich dann mit der Waffe im Anschlag durch weitere Räume, Retter entdeckten nach Angaben der Behörden in mehreren Unterrichtsräumen Tote und Verletzte.

Beobachter vermuten wegen der vielen Todesopfer, dass der Schütze eine halbautomatische Waffe benutzte. Augenzeugen erklärten, der Mann habe ein "langes Gewehr" in der Hand gehabt. Der US-Nachrichtensender CNN berichtet, dass der Täter seine Tat im Internet angekündigt haben könnte. Überlebende des Blutbades erklärten, möglicherweise habe der Täter ein religiöses Motiv gehabt. Er soll seine Opfer nach ihrer Religion gefragt und dabei vor allem auf Christen gezielt haben.

haz/pab (dpa, rtr, CNN)

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