Obergföll holt viertes deutsches Gold
18. August 2013Christina Obergföll hat ihre erste Goldmedaille bei einer großen internationalen Meisterschaft gewonnen. Nach Silber bei den Olympischen Spielen in London 2012, bei den Weltmeisterschaften von 2007 und 2005 und den Europameisterschaften von 2010 und 2012 durfte die Speerwerferin endlich die deutsche Nationalhymne auf dem Podest hören.
Den Gold-Wurf im Finale der Leichtathletik-WM gelang der 31-Jährigen aus Offenburg schon im zweitem Versuch: 69,05 Meter. Es ist ihr weitester Wurf in den letzten zwei Jahren. "Ich bin im Moment sprachlos und sehr bewegt. So viele Jahre hat es nicht klappen wollen. Und jetzt hat es geklappt, wo ich schon nicht mehr dran geglaubt habe", sagte Obergföll nach dem Wettkampf.
Und dies ausgerechnet in der Heimat der Top-Favoritin und Titelverteidigerin Maria Abakumowa, die letztendlich nur Dritte (65,09 Meter) wurde und somit ein kleines Debakel erlebte. Staatspräsident Wladimir Putin hatte nämlich Gold von der Weltjahresbesten gefordert. Silber ging überraschend an Kimberly Mickle aus Australien (66,60 Meter). Die Olympiadritte und Ex-Europameisterin Linda Stahl aus Leverkusen verpasste eine erneute Medaille knapp und musste sich mit Platz vier (64,78 Meter) zufrieden geben.
Usain Bolt überholt Legende Carl Lewis
Mit der Weltjahresbestzeit von 37,36 Sekunden gewann Jamaika - mit Nesta Carter, Kemar Bailey-Cole, Nickel Ashmeade und Schlussläufer Usain Bolt - die 4x100-Staffel der Männer. Für den Supersprinter Bolt ist es die achte Goldmedaille bei Weltmeisterschaften und er übertrumpft somit die Legende Carl Lewis. Der US-Amerikaner hatte zwar auch acht Weltmeister-Titeln gefeiert – verliert aber im Silbermedaillen-Vergleich. Bolt besitzt noch zwei Silbermedaillen, Lewis dagegen nur eine Silber- und eine Bronzemedaille.
Der Weltrekordler Bolt feierte sein viertes Gold-Triple bei internationalen Meisterschaften nach der WM 2009 in Berlin und den Olympischen Spielen von 2008 und 2012. Der Jamaikaner gewann jeweils die 100-Meter, 200-Meter und die 4x100-Meter-Staffel.
Deutschland Fünfter im Medaillen-Spiegel
Am letzten Tag der Wettbewerbe in Moskau zeigten die deutschen Athleten noch einmal gute Leistungen. Der gebürtige Äthiopier Homiyu Tesfaye erreichte den fünften Platz beim 1500-Meter-Lauf mit der Zeit von 3:37:03 Minuten. Die 4x100-Meter-Staffel der Frauen, die erstmals im Vorlauf disqualifiziert wurde und ohne Angabe von Gründen doch noch im Finale starten durfte, ist mit Yasmin Kwadwo, Inna Weit, Tatjana Pinto und Verena Sailer 42,90 Sekunden auf Platz fünf gerannt.
Mit 38,04 Sekunden erzielten Lucas Jakubczyk, Sven Knipphals, Julian Reus und Martin Keller bei den 4x100-Meter der Männer ihre beste Saisonleistung und landeten, nach der Disqualifikation der zunächst drittplatzierten Briten, hinter den Sprint-Nationen Jamaika, USA und Kanada auf Rang vier.
Der Medaillen-Spiegel:
1. Russland: 7 Gold – 4 Silber – 6 Bronze
2. USA: 6 Gold – 13 Silber – 6 Bronze
3. Jamaika: 6 Gold – 2 Silber – 1 Bronze
4. Kenia: 5 Gold – 4 Silber – 3 Bronze
5. Deutschland: 4 Gold – 2 Silber – 1 Bronze
pv/sw (sid, dpa)