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Politik

"Ocean Viking" darf sicheren Hafen anlaufen

19. Februar 2022

Mehrere Tage mussten die Flüchtlinge und Migranten an Bord bei stürmischer See im Mittelmeer auf die Nachricht warten. Jetzt steuert das Rettungsschiff die Insel Sizilien an.

Italien | Schiff - Ocean Viking auf dem Weg zum Hafen Empedocle
Die "Ocean Viking" ist ein sogenannter Offshore-Versorger, wie sie zur Absicherung von Bohrinseln eingesetzt werden (Archivbild)Bild: Fabio Peonia/AP/picture alliance

Das Seenotrettungsschiff "Ocean Viking" darf mit 247 Flüchtlingen und Migranten an Bord auf Sizilien anlegen. Italien habe dem Schiff den Hafen Pozzallo zugewiesen, teilte die Betreiberorganisation "SOS Méditerannée" auf Twitter mit. Vorangegangen waren demnach fünf Anfragen an die zuständigen Behörden, die unbeantwortet blieben.

Zuletzt hatte die Crew der "Ocean Viking" am vergangenen Montag 19 Menschen im Mittelmeer gerettet. Seitdem befinden sich insgesamt 247 Migranten an Bord des privaten Seenotrettungsschiffes, darunter zahlreiche Minderjährige.

Unterdessen nahm das Schiff "Sea-Watch 4" bei einer anderen Rettungsaktion 121 Menschen an Bord. Die Besatzung habe ein Boot in Seenot gesichtet und Schnellboote zu Wasser gelassen, um den Migranten zu Hilfe zu kommen, erklärten die Betreiber. Die "Sea-Watch 4" war am Freitag in ihrem Einsatzgebiet, der libyschen Seenotrettungszone, angekommen.

Folter und andere Menschenrechtsverletzungen

Immer wieder wagen Flüchtlinge und Migranten in oft seeuntauglichen Booten die Überfahrt von Libyen aus, wo Folter und andere Menschenrechtsverletzungen drohen. Viele von ihnen versuchen nach der Ankunft in Italien, Mittel- und Nordeuropa zu erreichen. Es gibt auf dem Mittelmeer zurzeit keine staatliche organisierte Seenotrettungsmission, einzig die Boote privater Hilfsorganisationen halten Ausschau nach in Seenot geratenen Menschen.

Mitglieder der Sea-Watch-Crew bei einem früheren Rettungseinsatz (Archivbild)Bild: Sea-Watch.Org/dpa/picture alliance

Die Fahrt über das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn des Jahres mehr als 150 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Im Gesamtjahr 2021 waren es mehr als 2000 Menschen. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer bei den Todesopfern aus.

jj/qu (dpa, epd, kna)