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Politik

"Ocean Viking" hat in Sizilien angelegt

7. Februar 2021

Es war ein dramatischer Appell der Besatzung für 422 Flüchtlinge an Bord. Jetzt gaben italienische Behörden grünes Licht: Das Rettungsschiff "Ocean Viking" hat Sizilien angelaufen.

24.09.2019 Italien Ocean Viking Rettungsschiff
Bild: Gabriele Maricchiolo/NurPhoto/Getty Images

Nach einem dramatischen Rettungsappell für 422 Flüchtlinge an Bord der "Ocean Viking" durfte das Schiff in Sizilien anlegen. Die italienischen Behörden hätten zuvor grünes Licht für die Fahrt in den Hafen von Augusta gegeben, teilte die Organisation SOS Méditerranée mit. Alle Flüchtlinge seien inzwischen in Sicherheit gebracht worden.

Zuvor hatte die Hilfsorganisation angesichts dramatischer Zustände an Bord und sich verschlechternder Wetterbedingungen verzweifelt nach einem sicheren Hafen gesucht. Es sei "die Pflicht der europäischen Staaten", dem Schiff einen "sicheren Ort zuzuweisen, an dem die Überlebenden unverzüglich an Land gehen könnten", erklärte Rettungskoordinatorin Luisa Albera. Das Team habe die mehr als 400 Migranten vor der libyschen Küste aus Seenot gerettet.

"Prekäre gesundheitliche Verfassung"

"In dieser Woche versuchten so viele Menschen aus Libyen über das zentrale Mittelmeer zu fliehen wie seit Monaten nicht mehr", erklärte Albera. Die Wetterbedingungen für eine Flucht seien besonders günstig gewesen. Von den 422 aufgenommenen Migranten befinden sich einige den Angaben zufolge "in einer prekären gesundheitlichen Verfassung". Acht Flüchtlinge seien positiv auf das Coronavirus getestet und isoliert worden. Unter den Migranten befinden sich den Angaben zufolge auch Kleinkinder, schwangere Frauen und unbegleitete Minderjährige.

Einige der Flüchtlinge sind positiv auf das Corona-Virus getestet worden - sie wurden an Bord isoliertBild: picture alliance/dpa/SOS MEDITERRANEE

Die "Ocean Viking" hatte erst im Januar bei drei Einsätzen 373 Menschen gerettet, die schließlich ebenfalls in Augusta in Sizilien von Bord gehen durften. Die dortigen Behörden brachten sie nach Corona-Schnelltests an Land oder auf ein Quarantäne-Schiff. Zuvor war das Schiff fünf Monate lang in Italien wegen angeblicher Sicherheitsmängel festgehalten worden.

Nach offiziellen Zahlen starben im vergangenen Jahr mehr als 1200 Menschen bei dem Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Experten gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus.

nob/haz (epd, afp)

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