1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Ocean Viking" rettet Hunderte Flüchtlinge im Mittelmeer

12. August 2023

Bei mehreren Rettungseinsätzen von zivilen Organisation sind Hunderte Menschen auf dem Mittelmeer in Sicherheit gebracht worden. Zum Teil trat bereits Wasser in Schlauchboote ein.

Das Rettungsschiff "Ocean Viking" fährt auf dem Mittelmeer
Das Rettungsschiff "Ocean Viking" ist regelmäßig auf dem Mittelmeer unterwegsBild: Jeremias Gonzalez/AP/picture alliance

Das Rettungsschiff "Ocean Viking" der Hilfsorganisation SOS Méditerranée hat offenbar erneut zahlreiche Menschen auf dem Mittelmeer in Sicherheit gebracht. Bei 15 Rettungseinsätzen vor der italienischen Insel Lampedusa seien innerhalb von 48 Stunden 623 Menschen "aus seeuntüchtigen kleinen Booten" gerettet worden. Die meisten Einsätze fanden auf der Strecke zwischen dem tunesischen Sfax und der italienischen Insel Lampedusa statt. Sie seien von den Behörden in Italien koordiniert worden.

Laut SOS Méditerranée waren unter den 623 Menschen auch 15 Kinder und 146 unbegleitete Minderjährige. Es handle sich um Menschen aus dem Sudan, Guinea, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Benin und Bangladesch. Ein Teil der Geretteten sollte in Lampedusa an Land gehen, die übrigen sollten nach Civitaveccia, nordwestlich von Rom, gebracht werden. Ende Juni hatte die "Ocean Viking" 86 Menschen vor der Küste in Libyen gerettet.

Menschen aus Schlauchboot gerettet

In zwei weiteren Rettungseinsätzen hat das Schiff "Humanity 1" der zivilen Rettungsorganisation SOS Humanity nach eigenen Angaben insgesamt 106 Menschen in Seenot gerettet. "Als die 'Humanity 1' das Schlauchboot mit 86 Menschen an Bord in internationalen Gewässern vor der libyschen Küste antraf, trat bereits Wasser in das Boot ein", teilte die Nichtregierungsorganisation mit.

Immer wieder bringt das deutsche Seenotrettungsschiff "Humanity 1" Menschen in Sicherheit (Archivbild)Bild: Max Cavallari/dpa/SOS Humanity/picture alliance

"Niemand an Bord trug eine Rettungsweste und der Treibstoff war ausgegangen", hieß es weiter. Anschließend nahm die "Humanity 1 " noch 20 weitere Menschen in Seenot vor der libyschen Küste auf, insgesamt befanden sich unter den Geretteten demnach rund 30 Minderjährige und einige Babys. Die Notfälle waren von einem zivilen Aufklärungsflugzeug sowie einem Überwachungsflugzeug der EU-Grenzschutzagentur Frontex gemeldet worden.

Viele Todesopfer auf dem Mittelmeer

Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) ist das zentrale Mittelmeer die gefährlichste Migrationsroute der Welt. Allein in diesem Jahr starben nach Angaben der IOM mindestens 1848 Menschen beim Versuch, Europa mit dem Schiff zu erreichen. Erst vergangene Woche sind 41 Migranten nach dem Untergang ihres Boots vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa ertrunken.

Marokkos Marine rettete unterdessen 60 Menschen aus dem Atlantik, nachdem deren Boot vor der Küstenstadt Tarfaya in Schwierigkeiten geraten war. An Bord seien 67 potenzielle Einwanderer nach Europa gewesen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur MAP mit Verweis auf Militärquellen. Die kanarischen Inseln sind nur etwa 150 Kilometer von Marokko entfernt. Die Versuche, auf diesem Weg nach Europa einzureisen, haben zuletzt deutlich zugenommen.

cwo/pg (dpa, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen