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OECD: US-Arbeitslosigkeit wird Dauerproblem

Deutsch-red26. Juni 2012

Unpassende Qualifikationen von Arbeitnehmern sind in den USA ein wichtiger Grund für Probleme am Arbeitsmarkt, sagt die OECD und empfiehlt Deutschland als Vorbild.

Symbolbild Arbeitslosigkeit in den USA
Symbolbild Arbeitslosigkeit in den USABild: Fotolia/jamdesign

Die hohe Arbeitslosigkeit in den USA droht nach Einschätzung der Industriestaatenorganisation OECD zum Dauerproblem zu werden. Obwohl nach dem Ende der tiefen Rezession 2009 wieder Stellen geschaffen würden, rechnen die OECD-Experten auch für 2012 mit einer Arbeitslosenquote von etwas über acht Prozent - und für 2013 nur mit einem geringen Rückgang auf 7,6 Prozent.

Eine solch hohe Arbeitslosigkeit über einen so langen Zeitraum hinweg habe es zuletzt während der "Großen Depression" (von 1929 an) gegeben, schreibt die OECD in einer Studie über die US-Ökonomie. Die Autoren der Studie prognostizieren zudem, dass die Einkommenskluft zwischen Arm und Reich weiter wachsen dürfte - und dass die größte Volkswirtschaft der Welt allmählich ihre Innovationskraft einbüßen könnte.

Die Arbeitslosigkeit sitzt bei immer mehr Amerikanern fest

Besonders große Sorge bereitet den OECD-Experten, dass immer mehr Amerikaner ohne Job immer länger nach einer neuen Stelle suchen müssen. Die Studie spricht von einem "dramatischen Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit". Zwischen 2003 und 2007, also vor der Finanzkrise und der jüngsten Rezession, hätten Arbeitslose durchschnittlich neun Wochen gebraucht, um wieder in Lohn und Brot zu kommen. Anfang 2010 sei dieser Wert auf fast 26 Wochen emporgeschnellt, um sich danach bei etwa 20 Wochen einzupendeln.

Die OECD fordert von der US-Regierung Reformen im Ausbildungswesen. Im Kern geht es darum, Schulabgänger und Hochschulabsolventen besser auf die Erfordernisse von Unternehmen vorzubereiten.

In diesem Zusammenhang empfiehlt die OECD den Amerikanern den Blick nach Deutschland und in die Schweiz wegen der dort praktizierten "dualen Ausbildung". Dabei haben deutsche Firmen, die in den USA produzieren, die Idee des "dualen Systems" bereits ins Land gebracht. So unterhalten Autobauer wie VW oder BMW Kooperationen mit den Schulen vor Ort, um neue Mitarbeiter nach ihren Bedürfnissen auszubilden.

zdh/gmf (dpa)