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Politik

Im Südsudan wird die Macht geteilt

8. Juli 2018

Schon am Freitag hatten die Konfliktparteien bei ihren Friedensgesprächen erste Fortschritte erzielt. Nun konnten sich beide Seiten auf einen weiteren Punkt einigen. Der betrifft unter anderem Rebellenchef Machar.

Südudan | Rebellenführer Riek Machar
Bild: Reuters/M. Nureldin

Der Durchbruch gelang bei einem Treffen im Haus des ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni in Entebbe. Dort akzeptierten die südsudanesische Regierung und die Rebellen offenbar ein Modell zur Machtteilung. Der Rebellenführer und ehemalige Stellvertreter von Präsident Salva Kiir, Riek Machar, werde wieder auf den Posten des Vize-Präsidenten zurückkehren, berichten örtliche Medien. Die Regierung hatte das bislang abgelehnt.

Insgesamt werde es vier Vizepräsidenten geben, teilte Sudans Außenminister Ahmed Al-Dierdiry mit. Neben den beiden jetzigen komme eine Frau aus der Opposition dazu, Machar werde erster Vizepräsident. Details würden in den kommenden Tagen ausgehandelt, so Al-Dierdiry.

Konfliktparteien einigen sich auf Sicherheitsdeal

Am Freitag hatten die südsudanesische Regierung und die Rebellen unter anderem vereinbart, Soldaten aus zivilen Gebieten abzuziehen sowie ein gemeinsames vorläufiges Sicherheits-Komitee einzurichten. Zudem solle es einen Zeitrahmen für die Vereinigung der Streitkräfte geben. Ende Juni war in dem Bürgerkriegsland ein Waffenstillstand in Kraft getreten, der jedoch rasch gebrochen wurde. Regierungstruppen und Rebellen beschuldigten sich gegenseitig, für die neuen Kämpfe verantwortlich zu sein.

Der Südsudan hatte im Sommer 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan erklärt. Im Dezember 2013 begannen bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Anhängern Kiirs und seines Rivalen Machar. Seitdem wurden zehntausende Menschen getötet und vier Millionen Menschen in die Flucht getrieben.

Mehrere Anläufe zur Beendigung des Konflikts scheiterten bislang. Ein Friedensabkommen von August 2015 wurde durch schwere Gefechte zwischen den Truppen Kiirs und Machars im Juli 2016 in der Hauptstadt Juba zunichte gemacht. Auch eine im vergangenen Dezember verkündete Waffenruhe wurde nicht eingehalten.

hk/rb (dpa, afp)

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