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Oktoberfest 2025 startet mit Bierpreisrekord

19. September 2025

Auf der Wiesn 2025 kostet die Maß - ein Liter Bier - nun über 15 Euro. Trotz Rekordpreisen werden wieder Millionen Maßkrüge gefüllt. Alle Infos zu Zelten, Essen, Sicherheit und kuriosen Fundsachen.

Menschen strömen zwischen Buden und Wegweisern auf das Festgelände, im Hintergrund ein Riesenrad.
Etwa sieben Millionen Gäste werden auf dem Oktoberfest 2025 erwartetBild: Peter Kneffel/dpa/picture alliance

2025 findet das 190. Oktoberfest vom 20. September bis 5. Oktober auf der Münchner Theresienwiese statt. Seit Ende Juni wird aufgebaut, und nun, wenige Tage vor dem legendären"O'zapft is!" - der Münchner Oberbürgermeister sticht mit diesem Spruch das erste Fass an - steht die "Wiesn", die auch als größtes Volksfest der Welt gilt.

Erwartet werden in den kommenden zweieinhalb Wochen zwischen sechs und sieben Millionen Besucherinnen und Besucher. Ein Großteil kommt aus Deutschland, vorzugsweise Bayern. Die meisten internationalen Gäste reisen aus den USA, Italien, dem Vereinigten Königreich, Österreich, Polen, Frankreich, Schweiz, Spanien, den Niederlanden und 2024 erstmals vermehrt aus Indien an.

Trotz hoher Preise wird das Bier wieder fließen als gäbe es kein Morgen mehrBild: DW

Rekord: Eine Maß Bier für 15 Euro

Die wahrscheinlich wichtigste Frage lautet jedes Jahr: Wie teuer ist das Bier? Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, in dem die Maß - also ein Liter Bier im Krug - an der 15 Euro-Grenze gekratzt hat, liegen die Preise nun größtenteils über 15 Euro, das teuerste Bier trinkt man in den "Münchner Stubn" - für 15,80 Euro. Nur wenige Betriebe bieten den Literkrug für unter 15 Euro an.

Die bayrische Landeshauptstadt München ist zwar die Veranstalterin der Wiesn, aber die Getränkepreise werden unter den Gastronomen der Stadt ausgehandelt. Damit die Preise nicht in den Fantasiebereich rutschen, hält die Stadt jedoch ein scharfes Auge auf die Preisentwicklung. Egal wie teuer das Bier ist - jedes Jahr werden rund 7 Millionen Maß getrunken.

Das sind die offiziellen Sammlerkrüge, sie kosten zwischen 35 und 55 Euro (mit Zinndeckel)Bild: Michael Bihlmayer/CHROMORANGE/picture alliance

Sammler versuchen immer wieder, leere Maßkrüge vom Gelände zu schmuggeln. Die meisten scheitern am Ordnungspersonal: 2024 wurden 98.000 Bierkrüge an den Ausgängen gerettet, in den Jahren zuvor waren es weitaus mehr.

Festzelte mit Programm für jede und jeden

14 große und 21 kleine Festzelte gibt es auf dem Oktoberfest. Auf der Veranstaltung "Oide Wiesn" stehen zusätzlich noch drei Festzelte zur Auswahl. Die großen bieten Platz für durchschnittlich 6000 Menschen, die kleineren Zelte fassen auch bis zu 3000 Leute.

Die Oide Wiesn ist ein abgetrennter Bereich auf der Theresienwiese, auf dem es traditionell zugeht. In den drei Festzelten spielen klassische Blaskapellen, die Fahrgeschäfte sind ebenso klassisch - alles läuft hier ein bisschen beschaulicher ab. Um den Charakter dieses kleinen Teils der Wiesn zu erhalten, kostet der Eintritt vier Euro.

Das Oktoberfest selbst kostet keinen Eintritt, man kann einfach zur Theresienwiese kommen, am besten im Dirndl oder Lederhose, und sich ins Vergnügen stürzen. Für die großen Festzelte gilt: Reingehen ist möglich, aber nur wenn die Zelte nicht überfüllt sind.

Blick ins Schottenhamel-FestzeltBild: Philippe Ruiz/dpa/picture alliance

Einen Platz an einem Tisch sollte man im Vorfeld reservieren. Wer interessiert ist, kann auf den Webseiten der Festzelte buchen. Das Programm in den Zelten ist unterschiedlich - von bayrisch-traditionell bis zur großen Schlagerparty. Die meisten Zelte haben feste Livebands, die alles spielen: die neuesten Wiesnhits oder auch Rockklassiker.

Wieviel wird verspeist?

Die Gastronomie auf dem Oktoberfest folgt dem gesellschaftlichen Trend zu Bio-Kost und regionalen Produkten. So finden sich auf immer mehr Speisekarten vegetarische und auch vegane Gerichte, wie etwa Süßkartoffeln oder afrikanischer Bohneneintopf, Bio-Kichererbsen oder Jackfruit-Gulasch. Die Renner aber sind und bleiben die klassischen deftigen Fleischspeisen. 2024 wurden 125 Ochsen und 70.000 Schweinshaxen verspeist. Absoluter Favorit ist das "Hendl" - das Brathähnchen wird jedes Jahr rund 500.000 Mal gegessen.

Eine "Brezn" zwischendurch ist überall zu finden - für 4 bis 5 EuroBild: Karl-Josef Hildenbrand/picture alliance/dpa

Was findet sich in den Fundstellen?

Jedes Jahr fallen zwischen 3500 und 4500 Fundsachen an. Meistens sind es Geldbörsen, Handys, Jacken, Schlüssel und Brillen. Gerne werden auch Taschen, Rucksäcke oder Regenschirme vergessen - doch auch kuriose Dinge werden an den Fundstellen abgegeben: 2024 waren es 16 Lederhosen, ein paar Handschellen aus Leichtmetall, eine zahnmedizinische Knirsch-Schiene und mehrere Damenschuhpaare. Hörgeräte und Gebisse kommen auch immer wieder vor, auch eine acht Zentimeter große lebendige Blattheuschrecke, ein Hund und ein Wikingerhelm sollen in den vergangenen Jahren im Fundbüro aufgetaucht sein.

Funktionierendes Sicherheitskonzept

Sicherheit ist bei solchen Großveranstaltungen oberste Priorität, und so arbeitet das Oktoberfast jedes Jahr auf neue an einem verbesserten Sicherheitskonzept. Das wird auch beim Publikum gerne gesehen. Alle, egal ob Feuerwehr, Polizei, Sanitäter oder Security, loben die Besonnenheit der Besucherinnen und Besucher. Die Kontrollen an den Eingängen werden problemlos akzeptiert. Viele bedanken sich, weil sie sich auf der Wiesn sicher fühlen.

Polizei und Sicherheitskräfte passen auf die Oktoberfest-Gäste aufBild: Frank Hoermann/SVEN SIMON/picture alliance

2024 sind laut Münchner Polizei die Straftaten um 25 Prozent zurückgegangen, auch die Fälle von Komasaufen bei Jugendlichen sind weniger geworden. Das wird auf die gute Präventionsarbeit auf und um die Wiesn herum zurückgeführt.

Die Ambulanz sprach 2024 von einem ruhigen Verlauf und verzeichnete einen Einsatzrückgang um 29 Prozent.

Bis 2028 klimaneutral

Schon 2024 hat sich das Oktoberfest zu mehr Umwelt- und Klimaschutz sowie für Nachhaltigkeit stark gemacht. So wird die Wiesn seit 2023 zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgt. Zudem wird an vielen Stellen das Spülwasser aus Bierkrug-Spülmaschinen für Toiletten wiederverwendet. Das Recycling-System wird immer ausgeklügelter, Einweggeschirr aus Plastik wird minimiert, regionale Bioprodukte werden bevorzugt. Die Stadt hat ein Öko-Punktesystem für Standbetreiber eingeführt und arbeitet an dem Ziel, bis 2028 eine klimaneutrale Veranstaltung zu werden.

Silke Wünsch Redakteurin, Autorin und Reporterin bei Culture Online
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