Oliver Fink führt Fortuna Düsseldorf mit seiner Routine geschickt auf dem Rasen. Dem 37-Jährigen gelingt es gegen den VfL Wolfsburg aber nicht, einen Sieg zu erzwingen - auch weil den Rheinländern Tempo fehlt.
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Am Ende war auch der Dauerläufer ausgepumpt. Oliver Fink hatte seine letzten Reserven aufgebraucht und schlich sichtlich müde vom Rasen. Auch er konnte den ersten Saison-Heimsieg für Fortuna Düsseldorf nicht erzwingen und musste nach 71 Minuten das Feld verlassen.
Mit 1:1 (1:1) trennten sich die Rheinländer nach Toren von Niko Gießelmann (16.) und Wout Weghorst (29.) vom VfL Wolfsburg. Und Fink und seine Düsseldorfer waren nicht allzu enttäuscht von diesem Ergebnis, schließlich zählt für sie jeder Punkt im Abstiegskampf. "Ich bin hochzufrieden. So will ich meine Mannschaft spielen sehen. Sie hat toll gekämpft", sagte Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel. Negative Eindrücke wollte der Coach nicht zulassen.
Fink konnte der Partie zwar nicht die Wende zum Sieg bringen, doch mit seiner Leistung hatte er entscheidenden Anteil daran, dass es gegen die nominell besser besetzten Wolfsburger am Ende doch zu einem Zähler reichte.
Voller Einsatz
Der 37-Jährige, der eigentlich im zentralen Mittelfeld, egal ob offensiv oder defensiv, sein Zuhause hat, agierte am Freitagabend sehr weit vorne, als zweite Spitze neben Rouven Hennings - und versuchte listige Ballgewinne zu erzielen und mit schlauen Pässen seine nachrückenden Mitspieler bestmöglich in Szene zu setzen. Er selber ist schließlich alles andere als ein Torjäger (47 Bundesligaeinsätze / 3 Tore).
Dass Fink bis zu seiner Auswechslung mit 18 Zweikämpfen mit Abstand die meisten Duelle suchte und einer derjenigen war, der die meisten Kilometer (9,14) abgespult hatte, konnte keinem der rund 37.000 Zuschauer in der Düsseldorfer Arena entgangen sein.
Sein fortgeschrittenes Alter ist nicht an Finks Einsatzfreude zu erkennen, sondern lediglich an seinen mittlerweile grau-melierten Haaransätzen.
Spielerische Defizite ausgleichen
Trainer Friedhelm Funkel weiß um die Bedeutung seines erfahrenen Spielers. Noch immer ist der Routinier eine feste Größe im Funkelschen Ensemble.
Fink steht nahezu ideal als Sinnbild für den derzeitigen Spielstil der Düsseldorfer. Seine Leidenschaft korrespondiert in jeder Minute mit den intensiven Bemühungen seiner Mitspieler. Er ist derjenige, der diese Disziplin auf dem Feld vorlebt. Oliver Fink ist der Motor seines Teams.
Fink und die gesamte Fortuna versuchen spielerische Defizite mit Kampf, Einsatz sowie einer gewissen spielerischen List und auch Geschick in den Zweikämpfen wettzumachen. Doch ein Manko kann der betagtere Fink genauso wenig verbergen wie das gesamte Team.
Zu geringes Tempo
Nach den Abgängen von Dodi Lukebakio und Benito Raman fehlt der Fortuna im Offensivspiel die entscheidende Portion Tempo - so wie dies auch bei Fink ein Umstand ist, den er selbst nicht bestreiten würde. Finks Motor dreht wie der der Fortuna nicht mehr an der früheren Geschwindigkeits-Höchstgrenze. Und doch erscheinen die Fortunen als konkurrenzfähig.
Finks Vertrag läuft noch bis zum Saisonende. Sein Wunsch ist es, "nochmal in den USA zu spielen", verriet er vor Saisonbeginn. Wer Friedhelm Funkel kennt, der könnte glatt auf die Idee kommen, dass der Coach seinen Mannschafts-Motor überreden könnte, vielleicht aber doch noch länger im Team zu bleiben.
Schalke kickt Paderborn in den Keller
Schalke 04 siegt verdient im Auswärtsspiel. Der SC Freiburg zieht in der Tabelle an den Bayern vorbei. Und der BVB lässt im Spiel gegen Leverkusen keine Zweifel aufkommen. Der vierte Spieltag macht nicht jeden glücklich.
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SC Paderborn - FC Schalke 04 1:5 (1:1)
Als das Spiel begann, glauben die heimischen Fans noch an eine Chance gegen die Gäste - erst recht, da Oliveira Souza den SC Paderborn in Führung bringt (8.). Doch dann lassen die Paderborner Chancen aus, was man den Schalkern nicht nachsagen kann: Sané (33.), Serdar (49., Foto), Harit (77., 85.) und Kutucu (83.) machen die Sache klar. Paderborn ist nun Vorletzter.
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1899 Hoffenheim - SC Freiburg 0:3 (0:2)
Als Christian Günter zum 0:1 für die Freiburger trifft (11.), ist noch nicht klar, welch wundervoller Nachmittag es für sein Team werden würde. Nach dem Schlusspfiff lautet die Bilanz aus Sicht der schwachen TSG Hoffenheim: 0:3 - die weiteren Tore besorgen Janik Haberer (38.) und Nils Petersen (59.). Freiburg holt sich nicht nur den Auswärtssieg, sondern auch Tabellenplatz drei, vor den Bayern.
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Borussia Dortmund-Bayer Leverkusen 4:0 (1:0)
Glücklich, wer Paco Alcacer hat. Der Mann im BVB-Trikot mit der Nummer 9 macht den ersten Treffer selbst (28.) und lässt bei der nächsten Großchance den Ball für Reus durch, der ebenso trifft (50.+ 90.) wie Guerreiro (83.). Nach nervösem Beginn lassen die Gastgeber den Leverkusenern später immer weniger Luft. Für den BVB wichtig, den Führungsanspruch in der Liga zu unterstreichen.
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RB Leipzig - Bayern München 1:1 (1:1)
Da muss Bayern-Stürmer Lewandowski durchpusten. Früh im Spiel bringt der Pole sein Team in Führung (3.), anschließend spielen die Bayern eine Halbzeit lang wie ein Meister - und dann reicht es doch nur zum Unentschieden. Das liegt am Elfmeter-Ausgleich durch Forsberg (45.) und an einer besseren Leipziger Leistung nach der Pause. Bayern-Coach Kovac ist über das Resultat "enttäuscht und verärgert".
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1. FC Köln - Borussia M'gladbach 0:1 (0:1)
Kölns Verteidiger Bornauw (l.) hat seine Jubelgeste sicher anders gemeint. Aber ein Ausgleichstor für die Kölner wäre schon gut gewesen. Allerdings ist FC-Torhüter Horn im Kölner Rheinenergie-Stadion der einzige Keeper, der hinter sich greifen muss - nach dem Treffer von Plea (14.) für Borussia Mönchengladbach. Der FC müht sich zwar redlich, doch das allein reicht im Derby nicht.
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FC Augsburg - Eintracht Frankfurt 2:1 (2:0)
Na, endlich mal: Volle Punktzahl für die Augsburger! Niederlechner (l.) trifft vor heimischem Publikum (43.) zur 2:0-Führung, nach dem ersten Treffer (35.) durch Richter, (r.). Der FC Augsburg erspielt sich so den ersten Saisonsieg, muss aber nach dem Anschlusstor durch Paciencia (73.) für die Eintracht noch um den Lohn der (harten) Samstagsarbeit bangen.
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Union Berlin - Werder Bremen 1:2 (1:1)
Davy Klaassen von Werder Bremen zeigt breite Brust nach seinem Treffer (5.), einem Elfmeter. Dass der Niederländer später gleich noch einen Elfer bekommt und den schlecht vergibt, tut am Ende aus Bremer Sicht ebenso wenig zur Sache wie diverse gelbe und gelb-rote Karten im Spiel. Denn Füllkrug macht die Sache klar (55.). Für Union gleicht Andersson (14.) zwischendurch aus.
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FSV Mainz 05 - Hertha BSC 2:1 (1:0)
Die ersten Punkte der Saison für Mainz - durch die Tore von Quaison (40.) und St. Juste (2.v.r./88.). Für die Hertha war es nach einer stärkeren zweiten Halbzeit und dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Grujic (83.) ein unglückliches Ergebnis. Tabellentechnisch gesehen sind die Berliner nun ganz unten angekommen. Willkommen, Krise!
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Fortuna Düsseldorf - VfL Wolfsburg 1:1 (1:1)
Zum Auftakt des 4. Spieltags empfängt Fortuna Düsseldorf den ungeschlagenen Tabellendritten VfL Wolfsburg. Die Wolfsburger verspielen dabei eine große Chance auf eine Nacht an der Tabellenspitze. Düsseldorf kann den Favoriten in Schach halten - und die Begegnung endet nach Treffern von Gießelmann (16.) und Weghorst (29.) mit 1:1.