Erstmals seit fast 100 Jahren sind wieder zwei Olympische Spiele gleichzeitig vergeben worden: Paris richtet die Sommerspiele 2024 aus, Los Angeles ist 2028 Gastgeber. IOC-Präsident Bach ist hocherfreut.
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Paris 2024 - Los Angeles 2028
Nun ist es offiziell: Paris erhält den Zuschlag für die Olympischen Spiele 2024, Los Angeles ist vier Jahre später an der Reihe. Beide Städte haben bereits eine olympische Vergangenheit und arbeiten an Olympias Zukunft.
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Jubiläumsspiele
100 Jahre nach den Olympischen Spielen von 1924 werden sich die besten Sportler der Welt wieder in Frankreichs Hauptstadt miteinander messen. Ursprünglich gab es fünf Bewerber (Budapest, Hamburg, Los Angeles, Paris und Rom). Nach Bürgerprotesten blieben jedoch nur noch zwei übrig - Los Angeles bekommt durch die Doppelvergabe die Spiele vier Jahre später.
Die Bundeskanzlerin hat ihre Merkel-Raute, Paris das Eifelturm-Dreieck. Auch Präsident Emmanuel Macron (Mitte) hat fleißig Werbung für die Pariser Bewerbung gemacht. 1992, 2008 und 2012 war Frankreichs Hauptstadt noch leer ausgegangen. "Wir haben dreimal verloren. Wir wollen es nicht ein viertes Mal tun. So einfach ist das", erklärte Macron seine Motivation.
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Stimmiges Konzept
Alle Sportstätten in Paris liegen nur einen Fußweg weit auseinander. Zudem stellte das Bewerber-Team seine nachhaltigen ökonomischen und ökologischen Ideen im Einklang mit den Welt-Klimaschutzabkommen in den Vordergrund. Ebenfalls von Vorteil: die verhältnismäßig geringen Kosten (6,3 Milliarden Euro) und eine sehr gute Infrastruktur. Nur das Schwimmstadion muss neu gebaut werden.
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Viel Geld für die Sicherheit
Mehr als die Hälfte der 6,3 Milliarden Euro sollen von privaten Sponsoren aufgebracht werden. Rund ein Drittel des Etats soll für die Sicherheit ausgegeben werden. Fast zwei Jahre nach den Anschlägen von Paris im November 2015 und ein Jahr nach der weitgehend problemlos verlaufenen Fußball-EM sind Sicherheit und Terrorbekämpfung nach wie vor zentrale Themen in Frankreich.
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Historische Kulissen
Das Pariser Konzept punktet mit bemerkenswerten Sportstätten rund um historische Bauwerke. So soll unter anderem am Fuß des Eiffelturms ein Beachvolleyballfeld entstehen, auf der Prachtstraße Champs-Élysées die Straßenradrennen stattfinden. Am Seine-Ufer ist eine große Feiermeile geplant. Auf dem Fluss sollen auch die Ruder und Kanu-Wettbewerbe stattfinden.
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"Gemacht, um zu teilen"
"Made for Sharing" - so lautete der Slogan der Pariser Olympia-Bewerbung. "Wir möchten den Geist der Spiele auch auf die Straße bringen, damit man ihn erleben, mit den Parisern und mit der ganzen Welt teilen kann: mehr als das jemals der Fall war", erklärt die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo.
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Endlich am Ziel
"Holt tief Luft, es gibt wenige Augenblicke wie diese in unserem Leben. Dies ist ein großartiger Tag für Los Angeles und für die Olympische Bewegung", sagte Bürgermeister Eric Garcetti (Foto) schon bei der Bekanntgabe der Bewerbung. Mit Olympischen Spielen kennt sich die Stadt der Engel aus. Es war die elfte Bewerbung: Acht Mal wurde nichts daraus. 1932 und 1984 hat L.A . die Spiele ausgetragen.
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Peanuts
Die Kosten? Veranschlagt sind für die Austragung der Sommerspiele in Los Angeles 5,3 Milliarden Dollar. Das ist vergleichsweise moderat, gab Tokio doch zuletzt für die Austragung der Spiele 2020 zweidrittel mehr an. Aber es hält sich sowieso kein Gastgeber an irgendwelche Zahlen, also ist auch diese rein imaginär. Offiziell wurde dies aber als Pluspunkt für Los Angeles gewertet.
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Schöner Schein
Los Angeles ist mit seinem Stadtteil Hollywood das Zentrum der US-amerikanischen Filmindustrie. Wichtigste Studios sind derzeit Universal und Warner. Der Aufstieg von L.A. als Filmstadt begann vor 100 Jahren. Zu den Touristenmagneten in Hollywood gehört auch der "Walk of Fame". Auf dem Gehweg des Hollywood Boulevard werden 2.500 Stars mit in den Boden eingelassenen Sternen geehrt.
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Markante Bögen
Filmreif ist auch das Memorial Coliseum als Olympiastadion, das schon 1932 und 1984 die imposante Kulisse bildete. "The Grand Old Lady" ist eine traditionsreiche Sportstätte. Auch diesmal soll das alte Stadion als Wettkampfstätte benutzt werden. Es ist regelmäßig Austragungsort von American-Football-Spielen und fasst aktuell 93.607 Zuschauer.
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Studentenleben
97 Prozent der vorgesehenen Wettkampfstätten sind bereits vorhanden sind. Auch das Olympische Dorf muss nicht mehr extra gebaut werden. So sieht das Konzept vor, dass die Athleten auf dem Campus der University of California wohnen werden. Dort sollen die Sportler dann in kürzlich erst renovierten und geräumigen Appartements unterkommen.
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Volkswille
Ähnlich hohe Prozentzahlen gibt es auch bei der Unterstützung durch die Bevölkerung. Nachdem Boston nach einer negativ ausgefallenen Volksbefragung als US-Bewerber absprang, haben die IOC-Verantwortlichen mit Freude zur Kenntnis genommen, dass in Los Angeles bei einer Umfrage der Loyola Maramount University 88 Prozent der Einheimischen für die Austragung der Olympische Spiele stimmten.
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Beliebtes Reiseziel
Sonne, Strand, Meer und Hügel - Los Angeles hat ein mildes Klima und ist landschaftlich reizvoll. Das lässt sich prima vermarkten. Damit konnte bereits Rio de Janeiro 2016 punkten. So würden beispielsweise die Beachvolleyballer ihre Wettkämpfe in Santa Monica (Foto) direkt am Pazifik austragen. Vielleicht hängt ja der eine oder andere Olympiateilnehmer gleich noch eine Woche Urlaub hinten dran.
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Die historische Doppelvergabe ist perfekt: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat auf einer emotionalen Sitzung seiner 131. Session in Lima die Olympischen Sommerspiele 2024 und 2028 an Paris und Los Angeles vergeben. Die Vollversammlung des IOC hatte die Doppelvergabe bereits im Juli beschlossen, musste sie aber noch offiziell verkünden.
IOC-Präsident Thomas Bach ließ die 90 Mitglieder über das Tripartite Agreement (dreiteiliges Abkommen) zwischen dem IOC und beiden Städten abstimmen, das die besondere Vergabe regelt. Es gab keine Gegenstimme. "Wir haben zwei große Städte aus zwei großen Nationen mit großartiger olympischer Vergangenheit", sagte Bach und sprach erneut von einer Win-Win-Win-Situation. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron versicherte in einer Videobotschaft: "Das ganze Land steht hinter den Spielen."
Bürgermeisterin Anne Hidalgo zeigte sich in Lima tief berührt und sprach von einem historischen Abkommen. Die französische Hauptstadt, die mit dem Motto "Made to share" antritt will beispielsweise das Stade de France als Olympiastadion nutzen. Auch in Los Angeles herrscht große Euphorie. Bürgermeister Eric Garcetti versprach große Spiele nach dem Motto "Follow the sun" und sagte: "Die Menschen in L.A. nehmen die Spiele nicht als etwas wahr, was in elf Jahren stattfindet, sondern die Spiele beginnen heute."
Historische Vergabe
In beiden Städten gibt es großen Rückhalt für die Ausrichtung. Die kalkulierten Kosten sollen sich jeweils im Rahmen halten, da geplant ist, die Wettkämpfe schon in meist bestehenden Anlagen auszurichten. Paris war auch 1900 schon Gastgeber. Los Angeles hatte die Spiele 1932 und 1984 ausgerichtet.
Es ist ein historischer Moment. Denn es ist erst die zweite Doppelvergabe in einem Jahrhundert: Im Juni 1921 waren die Spiele 1924 ebenfalls an Paris und für 1928 an Amsterdam vergeben worden. Für 2024 hatten sich ursprünglich auch Hamburg, Boston, Rom und Budapest beworben. Alle vier zogen zurück. Grund war fast immer das Misstrauen der Bürger in das Versprechen. Für Boston ging Los Angeles als US-Bewerber ins Rennen.