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Politik

Olympischer Friede in Korea?

20. Dezember 2017

Südkoreas Präsident Moon Jae In schlägt vor, im kommenden Frühjahr keine gemeinsamen Manöver mit den USA abzuhalten: Eine politische Geste anlässlich der Winterspiele in seinem Land.

Südkorea USA Manöver 25.04.2013
Das US-südkoreanische Manöver "Key Resolve and Foal Eagle" startet meist Ende Februar oder Anfang März Bild: Reuters

Der südkoreanische Präsident Moon Jae In hat angeregt, im Zeichen der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang die traditionellen gemeinsamen Frühjahrsmilitärübungen mit den USA zu verschieben - und in Washington scheint man nicht abgeneigt. "Ich habe einen solchen Vorschlag gemacht und die USA überprüfen ihn derzeit", berichtete er dem amerikanischen Sender NBC. 

Monn schränkte jedoch sofort ein, dass ein solcher Schritt vom Verhalten Nordkoreas abhänge. Falls die Führung in Pjöngjang ihre "Provokationen" in der Zeit vor Olympia einstelle, werde das dazu beitragen, sichere Spiele auszutragen, so sein Kommentar. Die Olympischen Spiele 2018 finden vom 9. bis zum 25. Februar statt, die Paralympics sollen am 9. März beginnen.

Amerikaner und Südkoreaner üben die Bergung von Verletzten: Eine Szene aus dem Frühjahrsmanöver von 2017 Bild: AFP/Getty Images

Sportlicher Wettstreit nahe der Demarkationslinie 

Es gibt Befürchtungen, die Spannungen wegen des nordkoreanischen Atomprogramms könnten die Wettkämpfe in der an Nordkorea grenzenden Provinz Gangwon beeinträchtigen. 

Die USA und Südkorea halten regelmäßig Militärübungen ab, um ihre Bereitschaft für einen Ernstfall zu testen. Ihr großes, zweimonatiges Manöver "Key Resolve and Foal Eagle" fällt üblicherweise in die Monate Februar bis April. Es nehmen etwa 17.000 US-Soldaten und zehntausende Koreaner teil.  

Nordkorea wirft den USA vor, durch die Militärübungen in dem Nachbarstaat einen Angriff vorzubereiten, was in Washington und Seoul bestritten wird. Die Spannungen in der Region hatten sich in den vergangenen Monaten deutlich verschärft, nachdem Nordkorea mehrfach Raketen sowie Anfang September eine weitere Atombombe getestet und damit gegen UN-Resolutionen verstoßen hatte. 

Aus Vancouver Signale an Kim 

Die USA und Kanada laden für Januar zu einem internationalen Treffen zur Nordkorea-Krise nach Vancouver ein. Dies wurde nach Gesprächen der kanadischen Außenministerin Chrystia Freeland mit ihrem US-Kollegen Rex Tillerson in Ottawa bekanntgegeben. Von dem Treffen am 16. Januar solle die Botschaft an Machthaber Kim Jong Un ausgehen, dass der Rest der Welt zu Gesprächen bereit sei und auf ein Zeichen der Bereitschaft Pjöngjangs warte, die Krise mit diplomatischen Mitteln zu lösen. Wichtig sei, Nordkorea zu zeigen, dass dies "tatsächlich ein globales Ansinnen" sei, betonte Freeland. 

Zu der Konferenz sollen die unter anderem Vertreter der Staaten eingeladen werden, die während des Korea-Kriegs (1950-1953) Truppen für das UN-Kontingent gestellt hatten. Nach Tillersons Worten sind aber Südkorea, Japan, Indien und Schweden zu dem Treffen der Vancouver-Gruppe eingeladen.  

SC/stu (afpe, rtre, dpa)

 

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