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Olympisches Feuer für Sotschi

29. September 2013

65.000 Kilometer, durch das ewige Eis und auch den Weltraum: Kein Zweifel, die 14.000 Fackelläufer, die das Olympische Feuer von Griechenland ins russische Sotschi bringen sollen, haben eine Herkules-Aufgabe vor sich.

Die griechische Schauspielerin Ino Menegaki entzündet als "Hohe Priesterin" das Feuer mit Hilfe eines Parabolspiegels (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

KARUSSELL: Olympisches Feuer für Sotschi

01:41

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Der neue IOC-Präsident Thomas Bach hat das Olympische Feuer auf die lange Reise zu den Winterspielen im russischen Sotschi (7. bis 23. Februar 2014) geschickt. 131 Tage vor der Eröffnungsfeier am Schwarzen Meer wurde die Flamme im Heiligen Hain des antiken Olympia in Griechenland entzündet. Im Beisein von Bach wurde das Feuer in einer traditionellen Zeremonie mit einem Parabolspiegel durch die Strahlen der Sonne entfacht.

Erster Fackelträger war der griechische Skilangläufer Ioannis Antoniou. Das Feuer wird nach seiner Entzündung über mehrere Tage in die griechische Hauptstadt Athen getragen. Dort findet am 5. Oktober im alten Panathinaikon Stadion, 1896 Schauplatz der ersten Olympischen Spiele der Moderne, die Übergabe an das russische Olympische Komitee statt. Einen Tag später folgt die Überführung der Fackel nach Moskau. Erster russischer Läufer wird in der Hauptstadt am 7. Oktober, dem Geburtstag von Präsident Wladimir Putin, Eishockey-Star Alexander Owetschkin von den Washington Capitols sein.

Feuer passiert 2900 Städte in Russland

Die Flamme ist beim mit 65.000 Kilometern längsten Fackellauf Olympischer Winterspiele 123 Tage durch Russland unterwegs. Auch Thomas Bach wird voraussichtlich in Sotschi die Fackel für ein kurzes Wegstück übernehmen und zusammen mit Putin die Spiele eröffnen. "Der olympische Fackellauf ist das Symbol für den Geist und die Werte, die die olympische Bewegung motivieren", sagte Bach, "die Läufer werden die Botschaft des Friedens und der olympischen Werte verbreiten."

Bereit für den langen Weg vom antiken Olympia ins russische SotschiBild: Reuters

Beteiligt am Fackellauf sind im größten Flächenland der Erde 14.000 Läufer, passiert werden sollen 2900 Städte in allen 83 russischen Regionen. 90 Prozent der russischen Bevölkerung leben damit maximal eine Stunde vom Weg der Fackel entfernt. Die Flamme wird unter anderem von Autos, Zügen, Flugzeugen, traditionellen Pferde-Dreispännern und sogar von Hirschen transportiert.

In der ISS 49-mal um die Erde

Auch einige spektakuläre Höhepunkte sind auf der langen Reise zu den Wettbewerben am Schwarzen Meer geplant. So wird ein Atomeisbrecher der russischen Marine die Flamme zum Nordpol bringen. Das Spezialschiff "50 Jahre des Sieges" transportiert das Feuer gut 5000 Kilometer durch das ewige Eis. Nach der Ankunft am nördlichsten Punkt der Erde hält eine Expedition aus Arktis-Forschern und -Schützern unter Führung des russischen Polar-Wissenschaftlers Artur Schilingarow eine kurze Zeremonie ab und setzt anschließend den traditionellen Staffellauf entlang der freigebrochenen Wasserrinne fort.

Geplant ist ferner, dass das Feuer über die Internationale Raumstation ISS erstmals den Weltraum erreicht. Dort soll die Flamme in der ISS die Erde 49-mal umrunden. Die Kosmonauten Sergej Ryasansky und Oleg Kotow sollen die Fackel sogar mit auf einen Weltraumspaziergang nehmen - die Flamme wird dann allerdings aus Sicherheitsgründen gelöscht. Kosmonaut Fjodor Jurtschichin, der bereits auf der ISS stationiert ist, wird die Spezialfracht auf seinem Rückflug wieder zur Erde mitnehmen.

sti/wa (dpa, sid)