Das olympische Feuer ist in Rio de Janeiro eingetroffen. Von der Nachbarstadt Niteroi kam es nach einer Bootsfahrt durch die Guanabarabucht am Mittwochmorgen (Ortszeit) in der Olympiastadt an. Bürgermeister Eduardo Paes nahm das Feuer an der Marineschule in Empfang.

Rund 600 Brasilianer sollen die Flamme nun bis zur Eröffnung der Spiele am Freitag 90 Kilometer durch Rio tragen. Ein Höhepunkt wird der Lauf entlang des Strands von Copacabana am Donnerstagabend sein. Am Eröffnungstag wird die Flamme hoch zum Cristo getragen, danach zum Zuckerhut.

Das große Geheimnis

Wer der letzte der 12.494 Träger sein und im Maracana-Stadion das Feuer entzünden wird, ist immer noch unbekannt. Bisher konnte das große Geheimnis noch nicht gelüftet werden. Immerhin aber hat Brasiliens Fußball-Legende Pele laut Medienberichten bestätigt, dass er angefragt worden sei.

Zu den Trägern in Rio gehört beispielsweise die 71-jährige Helo Pinheiro, die im weltbekannten Bossa-Nova-Klassiker "The Girl from Ipanema" besungen wurde. Auch Cafu, der Kapitän der brasilianischen Fußball-Weltmeister von 2002, Jackie Silva, Brasiliens erste Olympiasiegerin, und Carlos Alberto Parreira, der Trainer der Fußball-Weltmeistermannschaft von 1994, wirken bei dem Spektakel tatkräftig mit.

Deutscher Fechter Szabo im Glück

Derweil freut sich der deutsche Fechter Matyas Szabo über sein Losglück, das ihm vor seinem ersten Olympia-Auftritt in Rio de Janeiro zur Seite stand. Der 24-Jährige darf im Rahmen des Fackellaufs am Donnerstag die olympische Flamme als Vertreter der europäischen Sportler durch das Athletendorf tragen. "Er hatte unter mehreren Bewerbern das Glück, das zu machen", sagte Chef de Mission Michael Vesper. "Das ist eine große Ehre."

Der Lauf wird streng gesichert, um Proteste wie in der Küstenstadt Angra dos Reis zu verhindern, als die Flamme kurz erlosch. Das Feuer war am 20. April im Beisein des Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, im griechischen Olympia entfacht worden. In Brasilien passierte es 325 Städte im ganzen Land, es wurden 20.000 Kilometer auf dem Landweg und 10.000 Kilometer per Flugzeug zurückgelegt.

Deutsches Haus öffnet Pforten

Auch bei den deutschen Vertretern in Brasilien steigt die Spannung: Zwei Tage vor Beginn der Olympischen Spielen sind die Pforten des Deutschen Hauses in Rio de Janeiro erstmals geöffnet worden. Vesper und Dirk Schimmelpfennig als Sportlicher Leiter der deutschen Olympiamannschaft hatten am Mittwoch vor Medienvertretern ihren ersten Auftritt im "Barra Blue Beach Point" im Süden der Millionenmetropole. Offiziell eröffnet wird der Treffpunkt für die deutschen Athleten, Wirtschaftspartner, Politiker und Medien erst am Donnerstag.

In Teilen ist das Deutsche Haus allerdings immer noch eine Baustelle. Im Treppenhaus war am Mittwoch noch Bohrmaschinenlärm zu hören, der Geruch von Putzmitteln lag in der Luft. "Wir können ja ein paar Handwerker aus dem Olympiapark hier hinschicken", sagte der DOSB-Vorstandsvorsitzende Vesper scherzend.

ck/kle (dpa)