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Politik

Oman nimmt zehn Guantánamo-Häftlinge auf

16. Januar 2017

US-Präsident Obama wollte das umstrittene Gefangenenlager auf Kuba schließen. Es gelang ihm nicht. Nun versucht er in seinen letzten Amtstagen, so viele Häftlinge wie möglich in andere Länder abzuschieben.

Kuba US-Gefangenlager Guantanamo Bay
US-Gefangenenlager GuantánamoBild: Reuters/L. Jackson

Zehn Tage nach der Überstellung von vier Gefangenen an Saudi-Arabien sind jetzt zehn Guantánamo-Insassen in das Sultanat Oman abgeschoben worden. Die zehn Männer, deren Nationalität unbekannt ist, sollen dort "vorübergehend" bleiben, wie das Außenministerium in Maskat mitteilte. Damit habe das Land einer Bitte der amerikanischen Regierung entsprochen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur ONA.

Die USA unterhalten sehr gute Beziehungen zum dem Sultanat auf der Arabischen Halbinsel. Oman war auch an der Freilassung von US-Geiseln im Jemen beteiligt. Die Führung in Maskat griff in der Vergangenheit zudem mehrfach vermittelnd in regionale Konflikte ein, nicht zuletzt zwischen den Regionalmächten Saudi-Arabien und dem Iran.

Noch 45 Gefangene

Nach den Freilassungen der vergangenen Tage gibt es nun nach offiziellen Angaben aus Washington noch 45 Gefangene in dem Lager auf dem US-Stützpunkt auf Kuba. Der scheidende US-Präsident Barack Obama hatte bei seinem Amtsantritt im Januar 2009 versprochen, Guantánamo zu schließen. Angesichts juristischer Streitigkeiten und heftigem Widerstand im Kongress und in der Öffentlichkeit konnte er sein Versprechen nicht einhalten. Allerdings bemühten sich Unterhändler Obamas in den vergangenen Monaten verstärkt darum, Aufnahmeländer für die Häftlinge zu finden.

Ein Guantánamo-Insasse schaut Fernsehen Bild: Reuters/L. Jackson

Der Republikaner Donald Trump, der am Freitag als neuer Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt wird, hat angekündigt, unter seiner Regierung werde es keine weiteren Freilassungen geben. Alle Guantánamo-Häftlinge seien gefährlich.

Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 hatten die USA unter Präsident George W. Bush rund 780 mutmaßliche islamistische Terroristen in Guantánamo eingesperrt. Die meisten Verdächtigen wurden seit ihrer Festnahme weder angeklagt noch verurteilt. Viele von ihnen wurden gefoltert, was Menschenrechtler international verurteilten. Als Obama sein Amt antrat, gab es 242 Gefangene in dem Lager.

se/hk (ap, rtr, dpa, afp)

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