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Auf freiem Fuß

16. September 2010

Der Iran hat nach gut einem Jahr Haft die US-Bürgerin Sarah Shourd freigelassen. Das Sultanat Oman soll bei der Befreiung der jungen Frau eine gewichtige Rolle gespielt haben. Der Sultan soll die Kaution gestellt haben.

US-Touristin Sarah Shourd nach ihrer Entlassung aus dem iranischen Gefängnis (Foto: AP)
Sarah Shourd - Sie soll aus gesundheitlichen Gründen entlassen worden seinBild: Ilna

Nach langem diplomatischen Tauziehen ist die US-Bürgerin Sarah Shourd auf freien Fuß gesetzt worden. Shourds Landsmänner Shane Bauer und Josh Fattal bleiben allerdings weiterhin in Haft. Nach der Zahlung einer Kaution verließ Shourd am Dienstagabend (14.09.2010) die iranische Hauptstadt Teheran an Bord eines Flugzeugs, das sie in den Oman bringen sollte, wie die Botschafterin der Schweiz im Iran, Livia Leu Agosti, sagte. Die Schweiz vertritt die US-Interessen im Iran.

Die drei US-Amerikaner waren am 31. Juli 2009 bei einer Wanderung im irakisch-iranischen Grenzgebiet vom Militär festgenommen worden. Sie selbst gaben an, ungewollt in einer bergigen Grenzregion im kurdischen Nordirak auf iranisches Territorium abgekommen zu sein. Teheran legte den US-Touristen Spionage und illegalen Grenzübertritt zur Last.

Hat der Sultan von Oman gezahlt?

Das Sultanat Oman hat nach US-Regierungsangaben auf die Freilassung der US-Bürgerin Sarah Shourd durch den Iran eingewirkt. Die omanischen Behörden hätten "Abmachungen" getroffen, die zur Freilassung Shourds geführt hätten, sagte US-Außenamtssprecher Philip Crowley am Mittwoch (15.09.2010) in Washington. Ob nähere Details zu den Vereinbarungen mit den iranischen Justizbehörden bekannt gegeben würden, sei "Sache des Oman".

Sultan Qaboos bin Said soll die Kaution bezahlt habenBild: AP

Laut der Staatsanwaltschaft in Teheran wurde eine Kaution von umgerechnet einer halben Million Dollar (rund 395.000 Euro) gezahlt. Diese soll dann in einer iranischen Bank im Oman eingezahlt worden sein. Crowley wollte dies am Mittwoch weder bestätigen, noch dementieren. Zuvor hatte das US-Außenministerium klar gestellt, dass die USA "nichts für ihre Freilassung gezahlt" hätten.

Forderung nach Freilassung

US-Präsident Barack Obama begrüßte die Freilassung und bedankte sich bei der Schweiz und dem Oman, deren Diplomaten sich für die Amerikanerin eingesetzt hätten. Er hoffe, dass auch die beiden anderen amerikanischen Rucksacktouristen, bald auf freien Fuß kommen. Keiner der drei US-Bürger habe ein Verbrechen begangen, erklärte Obama.

Irans Präsident Mahmoud Ahmadinedschad lehnte eine Intervention zugunsten der zwei noch immer in Haft sitzenden US-Bürger Bauer und Fattal ab. "Ich denke, wir sollten uns nicht in die Angelegenheiten der Justiz mischen", sagte er dem Fernsehsender NBC. Nach Angaben der Teheraner Staatsanwaltschaft müssen Shourds Landsmänner bis zu einem Prozess in Haft bleiben. Shourd habe aus "gesundheitlichen Gründen" ausreisen dürfen. Ein Termin für den Prozessbeginn stünde derzeit nicht fest. Die Mütter der beiden jungen Männer hatten zuvor einen Hilfsappell an den iranischen Staatschef gerichtet.

Autorin: Diana Hodali (dpa, afp)
Redaktion: Thomas Latschan

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