OPEC verlängert Erdöl-Förderlimits
2. Juli 2019In Bankenkreisen geht man von einer Verteuerung des Energieträgers aus. "Das zu erwartende Angebotsdefizit sollte die Ölpreise in den kommenden Wochen weiter steigen lassen", schreiben Analysten der Commerzbank über die erwartete Einigung. Auch die Internationale Energieagentur (IEA) mit Sitz in Paris geht davon aus, dass der globale Ölmarkt im zweiten Halbjahr 2019 unterversorgt sein wird. Das würde die Ölpreise nach oben treiben.
Die 14 Opec-Staaten hatten sich schon zuvor auf eine Verlängerung der Produktionslimits bis zum 31. März 2020 geeinigt. Beim OPEC-Treffen in Wiend konnten nun auch die Kooperationspartner, die von Russland angeführt werden, überzeugt werden, dieser Strategie zu folgen.
Die Vereinbarung, an der sich die Staaten seit Anfang des Jahres orientieren, sieht vor, dass 1,2 Millionen Barrel (je 159 Liter) Öl pro Tag weniger als im Oktober 2018 produziert werden. In den vergangenen Monaten wurde die Kürzung nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) in Paris übererfüllt.
USA weltgrößter Produzent
Gründe für das Limit sind schwächer werdende Weltwirtschaft und die gleichzeitig ansteigende US-Förderung. Seit 2017 haben die USA den Markt mit steigenden Ölfördermengen quasi "geflutet" und Russland und Saudi-Arabien als weltgrößten Produzenten überholt.
Der Preis für die Erdölsorte Brent ist in diesem Jahr bereits um mehr als 25 Prozent gestiegen, nachdem Washington die Sanktionen gegen die OPEC-Mitglieder Venezuela und Iran verschärft hatte. Dadurch gingen deren Ölexporte zurück.
Die 14 Opec-Staaten fördern gemeinsam rund ein Drittel des gesamten Ölangebots. Die 24 "Opec+"-Staaten stellen gemeinsam fast die Hälfte des Öls auf dem Weltmarkt. Insgesamt liegt das Ölangebot bei rund 99 Millionen Barrel Öl pro Tag, während die Nachfrage Experten zufolge für 2019 im Schnitt bei 100,4 Millionen Barrel pro Tag liegt.
cgn/kle (dpa, rtre)