Opelaner lehnen Sanierungsplan ab
21. März 2013Die Bochumer Opel-Arbeiter haben den Sanierungsplan für den angeschlagenen Autobauer abgelehnt. Nach Angaben der IG Metall stimmten 76,1 Prozent der Beschäftigten gegen den Tarifvertrag. Zuvor hatte schon der Betriebsrat den Sanierungsplan abgelehnt, nach dem in Bochum nur 1200 von derzeit 3300 Arbeitsplätzen erhalten werden sollen. Die Zusagen seien zu vage, hatten die Arbeitnehmervertreter kritisiert.
Die Folgen der Ablehnung sind bislang unklar. Opel-Aufsichtsratschef Steve Girsky hatte damit gedroht, in diesem Fall die Autoproduktion in Bochum bis Ende 2014 einzustellen. Denn nur solange gilt in Bochum ein Kündigungsschutz. Mit dem Tarifvertrag hatte dieses Ende um zwei Jahre bis Ende 2016 verschoben werden sollen.
Uneinige Beschäftigte
Der Bochumer Betriebsrat hält diese Drohung jedoch für eine Finte: Aufgrund "hoher Investitionen und fehlender Fachkompetenz in anderen Werken" sei eine Verlagerung unsinnig, so der Betriebsrat in einem Flugblatt. In Bochum wird der Zafira gebaut.
Allerdings sind sich Betriebsrat und IG Metall bei der Beurteilung des Sanierungsplans nicht einig. Die Gewerkschaft war dafür und argumentierte, dass nicht mehr herauszuholen gewesen sei. An den drei Opel-Standorten Rüsselsheim, Kaiserslautern und Dudenhofen war der Tarifvertrag daher auch mit großer Mehrheit angenommen worden. Der Sanierungsplan sieht aber auch im Werk Bochum die größten Einschnitte vor.
Neue Verhandlungen?
Die IG Metall setzt nun auf weitere Verhandlungen mit Opel - gemeinsam mit dem Betriebsrat. "Ich kann gut verstehen, dass sich die Menschen mit einem Auslaufen der Autoproduktion in Bochum und betriebsbedingten Kündigungen nicht abfinden wollen", sagte der Bezirkschef der IG Metall in NRW, Knut Giesler.
Kommende Woche soll der Sanierungsplan im Werk in Eisenach abgestimmt werden. Opel hatte im Gegenzug zu den Kürzungen auch Milliardeninvestitionen zugesagt, mit dem Ziel, bis Mitte des Jahrzehnts wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Mit allen Standorten außer Bochum ist die Produktion neuer Fahrzeuge vereinbart.
det/wl (afp, dpa, rtr)