1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

OpenAI kooperiert mit Südkoreas Internetriesen Kakao

4. Februar 2025

Kein Zweifel: Der Erfolg des chinesischen KI-Unternehmens DeepSeek setzt den US-Platzhirsch und ChatGPT-Entwickler gehörig unter Druck. OpenAI sucht daher nun seinerseits Mitstreiter in Asien.

Kakao-Chefin Shina Chung und die Nummer eins von OpenAI, Sam Altman, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Seoul
Kakao-Chefin Shina Chung und die Nummer eins von OpenAI, Sam Altman, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Südkoreas Hauptstadt SeoulBild: JUNG YEON-JE/AFP/Getty Images

Das US-Unternehmen OpenAI, Entwickler des KI-Chatbots ChatGPT, setzt angesichts der erstarkenden Konkurrenz aus China auf neue Allianzen. OpenAI-Chef Sam Altman unterzeichnete in Seoul ein Abkommen mit dem südkoreanischen Internetriesen Kakao. Altman kündigte an, den "Millionen von Kakao-Nutzern fortschrittliche KI zur Verfügung zu stellen". Kakao-Chefin Shina Chung zeigte sich über die strategische Zusammenarbeit mit OpenAI "begeistert".

Kakao ist mit seinen Dienstleistungen, die von Online-Banking bis hin zu Fahrdienstvermittlungen reichen, in Südkorea im Alltag fast aller Einwohner des Landes präsent. So ist etwa die Messenger-App des Unternehmens auf mehr als 90 Prozent aller Smartphones installiert; auch Musikstudios und Plattenlabel besitzt der Konzern. Kakao habe ein "tiefes Verständnis dafür, wie Technologie das tägliche Leben bereichern kann", lobte Altman den südkoreanischen Internetriesen. Nun wollten beide Unternehmen gemeinsam daran arbeiten, die KI-Technologie von OpenAI zu integrieren und damit die Art und Weise verändern, "wie Kakao-Nutzer kommunizieren und sich vernetzen".

Die Firmenzentrale von Kakao in der südkoreanischen Stadt SeongnamBild: Kim Jae-Hwan/Zumapress/imago images

Südkorea will bei Stargate-Projekt mitziehen

OpenAI liebäugle zudem mit einer Beteiligung am geplanten staatlichen KI-Rechenzentrum in Südkorea, so Altman weiter. Die Regierung in Seoul hatte vergangenen Monat erklärt, sie wolle entsprechende Kapazitäten für das Stargate-Projekt aufbauen. An dem Gemeinschaftsunternehmen zum Ausbau der digitalen KI-Infrastruktur in den USA sind neben OpenAI auch Microsoft, Oracle, Nvidia und die SoftBank-Tochter Arm beteiligt.

ChatGPT-4o ist die neueste Version des KI-Sprachmodells von OpenAIBild: Jaap Arriens/NurPhoto/IMAGO

Mit Hilfe des von US-Präsident Donald Trump vor rund eineinhalb Wochen vorgestellten Stargate-Projekts sollen In den kommenden vier Jahren insgesamt 500 Milliarden Dollar an Investitionen in die KI-Infrastruktur der USA fließen. Altman traf in Südkorea auch mit Vertretern zwei führender Chiphersteller zusammen, Samsung und SK Hynix, die beide wichtige Lieferanten von fortschrittlichen Halbleitern sind, die für KI-Anwendungen verwendet werden.

Kooperation mit japanischem Technologieinvestor

Das US-Unternehmen hat damit bereits die zweite Kooperation in Asien angekündigt. Im Zuge seiner Asienreise tütete Altman bereits am Montag eine Kooperation mit dem japanischen Technologieinvestor SoftBank ein. Mit einem Gemeinschaftsunternehmen sollen KI-Dienstleistungen für Firmenkunden angeboten werden. SoftBank stellt zudem 15 Milliarden Dollar für Stargate zur Verfügung.

OpenAI hatte mit der Veröffentlichung von ChatGPT Ende 2022 einen regelrechten Hype um generative Künstliche Intelligenz ausgelöst und in diesem Bereich die Rolle eines Vorreiters inne. Zuletzt erschütterte allerdings der Erfolg des chinesischen KI-Unternehmens DeepSeek den US-Technologiesektor - denn das Unternehmen entwickelte einen leistungsfähigen Chatbot, der es mit US-Modellen aufnehmen kann, zugleich in der Entwicklung aber nur einen Bruchteil dessen kostete, was OpenAI in ChatGPT investierte.

Die Startseite des chinesischen KI-Start-Up DeepSeek auf einem ComputerbildschirmBild: Frank Rumpenhorst/dpa/picture alliance

sti/se (afp, rtr)

Redaktionsschluss: 16.30 Uhr (MEZ) - dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.