1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Oppositionelle in Belarus auf Intensivstation

29. November 2022

Eigentlich sitzt Maria Kolesnikowa eine Haftstrafe ab - weil sie gegen Machthaber Lukaschenko aufbegehrt hatte. Warum sich ihr Gesundheitszustand verschlechterte, ist unklar.

Belarus Urteil erwartet im Prozess gegen Oppositionelle Kolesnikowa
Maria Kolesnikowa während des Prozesses, an dessen Ende sie 2021 zu elfjähriger Haft verurteilt wurde (Archivbild)Bild: Ramil Nasibulin/BelTA/AP/picture alliance/dpa

Die in Belarus inhaftierte Regierungskritikerin Maria Kolesnikowa ist in ein Krankenhaus in der Stadt Gomel eingeliefert worden. Sie liege dort auf der Intensivstation, teilte der Pressedienst des ebenfalls inhaftierten Oppositionellen Viktor Babaryko mit, für den Kolesnikowa gearbeitet hatte. Demnach war Kolesnikowa am Montag zunächst in die Chirurgie gebracht worden, bevor sie auf die Intensivstation verlegt wurde. Die 40-Jährige gehört zu den bekanntesten Gesichtern der Protestbewegung in Belarus.

Im September 2021 war sie zu elf Jahren Haft verurteilt worden. In einem von Menschenrechtlern als politisch eingestuften Prozess wurde ihr unter anderem "Verschwörung zur Machtergreifung" vorgeworfen. Kolesnikowa hatte an der Seite der Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja und der Aktivistin Veronika Zepkalo die Massenproteste gegen den autoritär regierenden Präsidenten Alexander Lukaschenko im Jahr 2020 angeführt.

Entscheidung gegen das Exil

Tichanowskaja war als Präsidentschaftskandidatin gegen den Langzeitherrscher angetreten, nachdem ihr Mann inhaftiert worden war. Lukaschenko hatte sich zum Sieger der von massiven Fälschungsvorwürfen überschatteten Wahl erklärt und die Demonstrationen gewaltsam niedergeschlagen.

Anders als Tichanowskaja und Zepkalo, die ins Exil gingen, entschied sich Kolesnikowa gegen die Flucht. Im September 2020 wurde sie festgenommen. Ihr Einsatz für Freiheit und Demokratie wurde unter anderem mit dem Václav-Havel-Menschenrechtspreis und dem Aachener Karlspreis gewürdigt.

jj/uh (dpa, afp)