1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
PolitikNahost

Journalist im Iran hingerichtet 

12. Dezember 2020

Erst vor wenigen Tagen hatte das Oberste Gericht im Iran das Urteil gegen den regierungskritischen Blogger und Journalisten Ruhollah Sam bestätigt. Jetzt wurde die Todesstrafe laut iranischer Medien vollstreckt.

Iran Journalist Ruhollah Zam
Der Journalist Ruhollah Sam bei einem Gerichtstermin im Juni 2020 Bild: Ali Shirband/AP Photo/picture alliance

Nach Angaben des iranischen Staatsfernsehens wurde Ruhollah Sam am Samstagmorgen gehängt. Der frühere Betreiber einer Online-Protest-Plattform war im Juni zum Tode verurteilt worden, weil er 2017 zu regierungsfeindlichen Unruhen aufgerufen haben soll. Sam lebte zuvor jahrelang im Exil. 2019 erklärten die Revolutionsgarden, sie hätten den Regierungskritiker gefasst. In welchem Land dies geschehen ist, ließ die Elite-Einheit offen.

Regierungskritik über Social-Media-Kanal

Der Sohn eines reformorientierten schiitischen Geistlichen hatte das Portal "Amadnews" geleitet, das mehr als eine Million Follower verzeichnete. Sam hatte in Frankreich politisches Asyl erhalten und sich auch in anderen europäischen Ländern aufgehalten. Die iranische Regierung hat wiederholt im Exil lebende Regierungskritiker beschuldigt, Proteste und Unruhen in der Islamischen Republik zu schüren.

 

Straßenschlachten zwischen Studierenden und Polizisten im Dezember 2017Bild: Getty Images/AFP

2017 hatten sich Proteste an der schwierigen Wirtschaftslage entzündet und iranweit verbreitet. Im Jahr darauf wurde Sams Portal von der Messenger-App "Telegram" eingestellt. Die iranischen Behörden hatten erklärt, es werde dort zu gewaltsamen Protesten aufgerufen. Wenig später erschien der Kanal unter neuem Namen.

bri/AR (rtr, afp, dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen