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PolitikBelarus

Tichanowskaja zu langer Haftstrafe verurteilt

6. März 2023

Wegen ihrer Rolle bei den Protesten gegen Machthaber Alexander Lukaschenko sprach ein Gericht in Minsk die im Exil lebende ehemalige Präsidentschaftakandidatin Swetlana Tichanowskaja schuldig.

Belarus I Swetlana Tichanowskaja
Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja (Archivbild)Bild: Petras Malukas/AFP/Getty Images

Ein Gericht in Belarus hat Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja zu 15 Jahren Haft verurteilt. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Belta. Tichanowskaja war im Januar in Abwesenheit wegen Verrats angeklagt worden. Jetzt wurde die nach Litauen geflohene Politikerin in Abwesenheit wegen Hochverrats und "Verschwörung zur Machtergreifung" schuldig gesprochen. Ihre Anhänger haben den Prozess als eine Farce bezeichnet.

Tichanowskaja trat 2020 gegen Lukaschenko an 

Die 40-Jährige war aus Belarus ins Exil nach Litauen geflohen, nachdem sie bei der Präsidentenwahl 2020 gegen den langjährigen, autokratisch regierenden Amtsinhaber Alexander Lukaschenko angetreten war. Nach der Wiederwahl des engen Vertrauten von Russlands Präsident Wladimir Putin erhob die Opposition Vorwürfe des Wahlbetrugs, es kam zu Massenprotesten. Lukaschenko weist die Anschuldigungen zurück. Tausende Menschen wurden festgenommen oder flohen ins Ausland, darunter auch Tichanowskaja.

Anfang März wurde der belarussische Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki zu einer hohen Haftstrafe verurteiltBild: Vitaly Pivovarchik/BELTA/AFP/Getty Images

Erst vergangene Woche war der belarussische Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ein Gericht in der Hauptstadt Minsk befand den 60-jährigen Menschenrechtsaktivisten laut der Agentur Belta schuldig, Proteste gegen die Regierung Lukaschenkos finanziert und Geld geschmuggelt zu haben. Bjaljazki bestreitet die Verwürfe. Er sitzt seit 2021 in Haft und wurde im vergangenen Jahr mit dem Nobelpreis geehrt. Die nun ebenfalls verurteilte Tichanowskaja nannte das Urteil gegen Bjaljazki "entsetzlich".

nob/ww (afp, dpa, rtr)

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