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Politik

Akufo-Addo wird neuer Präsident Ghanas

9. Dezember 2016

Zwei Tage nach der Wahl im westafrikanischen Ghana hat Präsident Mahama seine Niederlage anerkannt. Er gratulierte Oppositionsführer Akufo-Addo zum Sieg.

Ghana Präsidentschaftswahlen- Nana Akufo-Addo
Nana Akufo-Addo bei einer Rede vor AnhängernBild: Getty Images/AFP/P. U. Ekpei

Machtwechsel in Ghana: Das Land mit den besten Demokratiewerten Afrikas steht vor einem friedlichen und unbeschwerten Übergang. Er könne bestätigen, dass Präsident John Dramani Mahama angerufen und dem Oppositionsführer Nana Akufo-Addo zum Wahlsieg gratuliert habe, sagte John Boadu, Generalsekretär der New Patriotic Party (NPP).

Ein NPP-Anhänger gibt seiner Freude AusdruckBild: Reuters/L. Gnago

Mahama habe seinem Rivalen die weitere Zusammenarbeit zum Wohle des Landes zugesagt, so der Generalsekretär weiter. Der 72-jährige Akufo-Addo freue sich über seinen Erfolg bei den Wahlen, betrachte ihn als Herausforderung, um seinen Landsleuten zu beweisen, dass er seinen Worten auch Taten folgen lassen werde.

Nach Angaben der Wahlkommission hatte Akufo-Addo 53,85 Prozent der Stimmen errungen. Auf Mahama entfielen 44,4 Prozent. Bis zum Freitagabend waren die Ergebnisse in 271 von 275 Wahlkreisen ausgewertet worden. Der Machtwechsel wurde in der Hauptstadt Accra vielerorts gefeiert. Auf den Straßen bildeten sich lange Autokorsi.

Akufo-Addo wurde in Accra geboren und stammt aus einer bekannten ghanaischen Politikerfamilie. Er besuchte das Lancing College in der südenglischen Grafschaft Sussex. In Ghana unterrichtete er zunächst als Lehrer, studierte danach aber Wirtschaftswissenschaften und Jura. Eine seiner ersten Anstellungen fand er in einer Kanzlei in Frankreich.

Auf seiner Homepage präsentiert sich Akufo-Addo als Verfechter der Demokratie. Seit 1992 engagiert er sich in der NPP. Von 1996 bis 2008 war er Parlamentsabgeordneter. Unter Präsident John Kufuor übernahm er ab 2001 verschiedene Ministerämter.

Schlange vor einem WahllokalBild: Reuters/L. Gnago

2008 wurde Akufo-Addo zum ersten Mal Präsidentschaftskandidat. Im ersten Wahlgang konnte er zwar eine Mehrheit der Stimmen erringen, musste sich bei der Stichwahl jedoch gegen John Atta Mills vom Nationalen Demokratiekongress (NDC) geschlagen geben. 2012 verlor er gegen den bisherigen Präsidenten.

Akufo-Addos erklärtes Ziel ist es, die schwächelnde Wirtschaft des Landes wieder anzukurbeln. So will er in jedem der 216 Distrikte eine Fabrik errichten lassen. Durch den Bau von Stauseen soll zudem die Energieversorgung verbessert werden.

Plakate des fairen Verlierers John MahamaBild: DW/K. Gänsler

Der scheidende Präsident Mahama (58) hatte in den vier Jahren an der Staatsspitze für einen Ausbau der Infrastruktur gesorgt, unter anderem mit dem Bau neuer Schulen und Krankenhäuser. Viele Wähler jedoch machten Mahama und den regierenden Nationalen Demokratischen Kongress (NDC) für die anhaltende Wirtschaftskrise verantwortlich. Ghanas Wirtschaft hängt stark von Rohstoffexporten wie etwa Gold, Kakao, Diamanten und Aluminium ab. Fallende Weltmarktpreise und eine jahrelange Energiekrise führten zu steigenden Arbeitslosenraten - und Unmut in der Bevölkerung.

Ghana, einst unter britischer Kolonialherrschaft, erlangte 1957 als erstes Land in Afrika südlich der Sahara die Unabhängigkeit. Das Land gilt als eine Musterdemokratie auf dem Kontinent.

stu/wl (dpa, kna)

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