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Politik

Oppositionspolitiker Bobi Wine festgenommen

18. November 2020

Der Popstar und Präsidentschaftskandidat der "National Unity Platform" wurde während einer Wahlkampfveranstaltung in Gewahrsam genommen. Vorgeworfen werden Bobi Wine Verstöße gegen Corona-Einschränkungen.

Uganda Festnahme Robert Kyagulanyi aka Bobi Wine
Bobi Wine nach seiner Festnahme in einem PolizeifahrzeugBild: Abubaker Lubowa/REUTERS

Der Künstler mit dem bürgerlichen Namen Robert Kyagulanyi sei im Südosten des Landes festgenommen worden, teilte sein Bruder Fred Nyanzi mit. Wines Partei, die National Unity Platform (NUP) twitterte: "Wir werden von der Polizei und dem Militär in Luuka angegriffen!". Es werde "scharfe Munition und Tränengas" gegen die Menschen eingesetzt.

Laut Polizei hatten mehr als 200 Personen an einer seiner Wahlveranstaltungen teilgenommen. Damit habe Wine gegen Corona-Beschränkungen verstoßen.

Die Festnahme des 38-Jährigen löste in mehrere Orten Ugandas Proteste aus. In der Hauptstadt Kampala sei es dabei zu Gewalt gekommen, drei Menschen seien getötet und 34 Menschen verletzt worden, teilte die Polizei mit. Eine Sprecherin des Roten Kreuzes sprach von mindestens 32 Verletzten, elf davon mit Schusswunden. Zuvor hatte NUP-Sprecher Joel Ssenyonyi gesagt, bei den Protesten seien fünf Menschen von der Polizei getötet worden.

Musevenis stärkster Widersacher bei der Wahl

Der Musiker Wine ist vor allem bei der Jugend Ugandas beliebt. Er will bei der Wahl am 14. Januar 2021 den Langzeit-Präsidenten Yoweri Museveni herausfordern. Immer wieder kommt es bei den Wahlkampfveranstaltungen zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Anhängern. Er gilt als prominenter Kritiker Musevenis und spricht die Frustrationen vieler junger Ugander an. Der seit 1986 amtierende Museveni galt zwar lange als Hoffnungsträger in dem ostafrikanischen Land, die junge Generation kritisiert heute aber die Korruption und ineffektive Regierungsführung und fordert Veränderungen.

Eine Anhänger Bobi Wines wird festgenommenBild: Abubaker Lubowa/REUTERS

Wine war bereits Anfang November direkt nach seiner Nominierung als Präsidentschaftskandidat seiner Partei für mehrere Stunden in Gewahrsam genommen und nach eigenen Angaben von der Polizei misshandelt worden. Auch andere Präsidentschaftskandidaten aus den Reihen der Opposition sollen in den vergangenen Wochen bei ihrem Wahlkampf behindert worden sein.

Eigentlich hätte der 76-jährige Museveni nach seiner laufenden fünften Amtszeit nicht wieder kandidieren dürfen. Doch das Parlament hatte 2017 - trotz scharfer Kritik von Oppositionellen - mit einer Verfassungsänderung die Altersbegrenzung von 75 Jahren für Staatschefs abgeschafft. Damit könnte er bis 2030 an der Macht bleiben.

qu/nob (dpa, afp, epd, ap)

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