Oprah Winfrey ist eine der einflussreichsten Personen in der US-Unterhaltungsindustrie. Mit ihrer Rede bei den Golden Globes könnte sie den ersten Schritt hin zu einer politischen Karriere gemacht haben.
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Oprah Winfrey hat alles erreicht - will sie noch mehr?
25 Jahre hat Oprah Winfrey vor einem Millionenpublikum ihre Talkshow moderiert, sie ist eine schwerreiche Medienmogulin - und scheint nun mit 63 Jahren politische Ambitionen zu haben.
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Ausgezeichnet für ihr Lebenswerk
Bei den Golden Globes erhielt Oprah Winfrey den Cecil-B.-DeMille-Preis für ihr Lebenswerk - als erste schwarze Frau. In ihrer Rede hielt die 63-Jährige ein Plädoyer für die Gleichberechtigung, betonte Frauen- und Bürgerrechte und erhielt von der versammelten Hollywood-Prominenz stehende Ovationen. Ihre Rede gilt vielen Beobachtern als erster Schritt zur Präsidentschaftskandidatur.
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Zweifelhafter Freund
Bei den Globes dankte sie besonders jenen Frauen, die über die sexuellen Übergriffe des Produzenten Harvey Weinstein gesprochen hatten. Ob sie selbst nichts davon wusste? Bei zahlreichen Anlässen zeigten sich beide vertraut, hier bei der Premiere des von Weinstein produzierten Biopics "Der Butler", in dem Winfrey mitspielte. Eine Verbindung, die ihren politischen Ambitionen im Weg stehen könnte?
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Der Aufstieg
1984 war die damals 30-Jährige gerade aus Baltimore nach Chicago gezogen, um die Moderation der Talkshow zu übernehmen, die sie zum Megastar machte. Sie verkörpert den amerikanische Traum. Denn Winfrey stammt aus ärmlichen Verhältnissen, ist das uneheliche Kind einer Putzfrau, wurde sexuell missbraucht, verlor mit 14 ein Kind nach der Geburt, sie nahm Drogen und hatte eine Essstörung.
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Erfolg im Kino
Kurz nach ihrem Talkshow-Debüt wagte Winfrey ihren ersten Ausflug ins Filmgeschäft - natürlich überaus erfolgreich: 1985 spielte sie in Steven Spielbergs Verfilmung des mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Bestsellers "Die Farbe Lila" neben Whoopi Goldberg - und erhielt im Folgejahr eine Oscar-Nominierung.
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Spiritueller Partner
Seit 1986 ist der Unternehmer Stedman Graham der Mann an ihrer Seite. Das Paar verlobte sich und wollte 1992 heiraten, entschied sich dann aber, in einer spirituellen Verbindung zu leben - ohne Trauschein. Graham ließ die Medien nach der Globe-Rede seiner Lebensgefährtin bereits wissen, dass sie für die Präsidentschaftskandidatur bereit sei.
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Stimme der Bürgerrechtsbewegung
Neben dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush und seinem Vorgänger Bill Clinton sprach Winfrey im November 2006 über die Bürgerrechtsbewegung und das Vermächtnis von Martin Luther King. Bei anderen Anlässen schoss die Moderatorin schon mal über das Ziel hinaus: So warf sie Mitarbeitern eines Kaufhauses Rassismus vor, weil die sie 15 Minuten nach Ladenschluss nicht mehr bedienen wollten.
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Politische Unterstützerin
Als eine der einflussreichsten Personen der US-Medienindustrie unterstützte Winfrey 2008 die Präsidentschaftskandidatur von Barack Obama. Bei der vergangenen Wahl setzte sie sich für die demokratische Kandidatin Hillary Clinton ein, deren Ehemann Bill mehrfach Gast in Oprahs Talkshow war.
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Die Welt zu Gast bei Oprah
Viele Promis saßen schon bei "Oprah" auf dem Sofa, hier im Jahr 2000 der damals amtierende US-Vizepräsident Al Gore. Mitunter geriet Winfrey in die Kritik, sie gehe zu unkritisch mit ihren Gästen um. Dem Publikum gefiel es: Rund 20 Millionen Zuschauer schalteten ein, das "Forbes Magazine" wählte sie 2009 zur einflussreichsten Prominenten - mit einem Jahreseinkommen von 315 Millionen Dollar.
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Hat gut lachen
Nach dem Ende ihrer Talkshow 2011 gründete Winfrey einen eigenen TV-Sender, sie gibt die Frauenzeitschrift "O, The Oprah Magazine" heraus und leitet die Produktionsfirma Harpo (Oprah rückwärts), die Reality-Trash-TV ebenso produziert wie Kinofilme über die Bürgerrechtsbewegung, zuletzt 2014 das Drama "Selma". Ihr Vermögen wird auf 2,8 Milliarden Dollar geschätzt.
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Wie verzweifelt das progressiv-kulturelle Amerika sein muss, während sich in diesen Tagen Donald Trumps Präsidentschaft zum ersten Mal jährt, zeigen die Reaktionen auf Winfreys Auftritt bei den Golden Globes. Die frühere Talkshow-Moderatorin nahm den Cecil-B.-DeMille-Preis für ihr Lebenswerk entgegen und die Gelegenheit zum Anlass für eine - wie viele Beobachter meinen - inoffizielle Bewerbungsrede für die Präsidentschaftskandidatur 2020.
"Zu lang wurden Frauen nicht angehört oder ihnen wurde nicht geglaubt, wenn sie den Mut hatten, gegen die Macht von Männern aufzubegehren. Aber deren Zeit ist um!", sagte Winfrey am Sonntagabend in Los Angeles und wiederholte mehrfach den Slogan "Time's up", unter dem sich Hollywood-Schauspielerinnen gegen Macht- und sexuellen Missbrauch wehren.
Winfrey dankte jenen, die zu den Enthüllungen über sexuelle Übergriffe des Produzenten Harvey Weinstein beigetragen hatten. Sie sprach über Rassendiskriminierung, die Rechte von Frauen, die Pressefreiheit und von einer Zeit, "in der niemand mehr 'me too' sagen muss".
Winfreys Lebensgefährte bestätigt die Bereitschaft
Der Nachrichtensender CNN berichtete anschließend unter Berufung auf namentlich nicht genannte Freunde der Unternehmerin, sie sei bereit und denke ernsthaft über eine Präsidentschaftskandidatur nach. Oscar-Preisträgerin Meryl Streep sagte nach der Preisverleihung, Winfrey bleibe nach dieser Rede gar keine andere Wahl. Die "Los Angeles Times" zitierte gar Winfreys Lebensgefährten Stedman Graham mit den Worten: "Sie würde es definitiv machen."
Auch die Nutzer der sozialen Netzwerke griffen die Rede auf. Viele lobten Winfrey, etwa als "wirklich inspirierende Aktivistin". Der Broadway-Schauspieler Leslie Odom Jr. ging bereits fest von ihrer Kandidatur aus: "Ein neuer Tag ist auf dem Weg."
Selbst die Präsidententochter und -beraterin Ivanka Trump twitterte mit Bezug auf die Bewegung "Time's Up": "Lasst uns alle zusammenkommen, Frauen und Männer, und sagen: Die Zeit ist um."
Es finden sich allerdings auch zahlreiche Tweets - insbesondere von Trump-Anhängern - mit Fotos, die Winfrey freundschaftlich an der Seite des Filmproduzenten Harvey Weinstein zeigen, der über Jahrzehnte Frauen sexuell bedrängt und missbraucht haben soll - und damit unfreiwillig Auslöser jener Bewegung wurde, die Oprah Winfrey nun auf der Bühne lobte. Manche Userinnen twitterten die Fotos mit dem Zusatz #Sheknew (dt. Sie wusste es).
Oprah Winfrey hat sich aus ärmlichen Verhältnissen zu einer der einflussreichsten Personen in der US-Unterhaltungsindustrie hochgearbeitet. Über 25 Jahre moderierte sie die "Oprah Winfrey Show", die später schlicht in "Oprah" umbenannt wurde und rund 20 Millionen Zuschauer hatte. Ihre Gäste waren Menschen, die Schicksale erlitten, Angehörige verloren hatten, arm oder Opfer von Straftaten oder Unfällen waren. Bei prominenten Gästen kreischte das Publikum hysterisch, wie es nur in einer US-Fernsehsendung inszeniert wird. In Erinnerung blieb vor allem der Auftritt eines liebestollen, auf ihrer Couch herumhüpfenden und irgendwie derangiert wirkenden Tom Cruise.
Ernste Themen und wohltätige Zwecke
In ihrer Show behandelte Winfrey auch sexuellen Missbrauch und Drogensucht, beides hat die heute 63-Jährige selbst erlebt. Nach dem Ende ihrer Show gründete sie 2011 einen eigenen Pay-TV-Sender und setzte sich mit zahlreichen Initiativen für wohltätige Zwecke ein.
Donald Trump für die Republikaner, und demnächst Oprah Winfrey für die Demokraten? Für manche Anhänger der Demokraten ist ein mögliches Celebrity-Duell eher ein Graus: "Wir haben bereits großartige Optionen", schreibt ein User bei Twitter zu einem Foto, das Bernie Sanders, Nina Turner und Tulsi Gabbard als hoffnungsvolle Bewerber der Demokraten zeigt.
Bekannt und beliebt ist Oprah Winfrey - zwei nicht unwesentliche Kriterien auf dem Weg zur Präsidentschaft. Und auch ihre finanzielle Ausstattung stünde einer Kandidatur für die Demokraten nicht im Weg: Mit einem geschätzten Vermögen von 2,8 Milliarden Dollar übertrifft sie sogar den amtierenden Präsidenten.
Promis in der Politik
Sie waren Schauspieler, Sportler, Unternehmer oder Autoren. Mit Politik hatten sie in ihrer früheren Karriere wenig am Hut. Trotzdem schafften es Schwarzenegger, Trump und Co. in hohe politische Ämter.
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Vom Terminator zum Governator
Arnold Schwarzenegger gehört zweifelsohne zu den berühmtesten Kandidaten, die es von der Leinwand auf die Bühne der Politik geschafft haben. Von 2003 bis 2011 ist er Gouverneur von Kalifornien. Während er anfangs einen rigoros republikanischen Kurs fährt, verschärft er später die Waffengesetze und hebt den Mindestlohn an. Heute macht er sich außerdem für den Umweltschutz stark.
Bild: picture alliance/Mary Evans Picture Library
"Make America great again" - Das Original
Durch die Schauspielerei macht Ronald Reagan früh erste Gehversuche in der Politik: Ab 1941 engagiert er sich gewerkschaftliche bei Warner Bros. und wird Präsident der Gewerkschaft der Filmschaffenden. Später wendet er sich den Republikanern zu, für die er zunächst in Kalifornien regiert und 1981 ins Weiße Haus einzieht. Sein damaliger Wahlslogan, ein alter bekannter: "Make America great again."
Bild: imago/United Archives
Kommunalpolitisches Intermezzo
Mit Kalifornien hat auch Clint Eastwoods Politkarriere zu tun - offenbar haben die Bewohner des bevölkerungsreichsten US-Staats ein Faible für Männer aus dem Showbizz. Von 1986 bis 1988 ist der Schauspieler und Regisseur Bürgermeister seiner Wohngemeinde Carmel-by-the-Sea. Seit 1973 ist er Mitglied der Republikanischen Partei - und spricht sich 2016 sodann auch für unseren nächsten Promi aus...
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... Donald Trump: Aus dem Baugewerbe an die Spitze einer Weltmacht
So kennt man ihn von früher: glamouröse Partyauftritte (hier 1989 mit Ex-Ehefrau Ivana), Milliardeninvestitionen in Luxusbauten, Ratgeber zum Reichwerden, brachiale Sprüche, mit denen er sich rühmt. Berühmt - und berüchtigt - ist Donald Trump in den USA schon lange. Heute bekleidet er das Amt des 45. Präsidenten und hält seitdem die Welt mit provokanten Tweets und Äußerungen in Atem.
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Eine Frau vom Fach
Im Gegensatz zu Trump ist Melina Merkouris Weg in die Politik naheliegend. Ihr Vater: einst griechischer Innenminister, der Großvater Bürgermeister von Athen. Zwar singt und schauspielert Merkouri erfolgreich - unter anderem wird sie für ihre Rolle in "Sonntags nie" (1959) in Cannes geehrt - doch macht auch sie Politik. Ab 1981 prägt sie über viele Jahre das Amt der griechischen Kulturministerin.
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Botschafter am Zufluchtsort
Politisch nicht aktiv zu werden, scheint bei Antonio Skármetas Lebensweg geradezu ausgeschlossen: 1974 zwingt ihn der Militärputsch in seiner Heimat Chile zur Flucht nach Berlin. Das Fremdsein, das Leben im Exil werden zu Lebensthemen in seinen Schriften. Nach 16 Jahren kehrt er in seine Heimat zurück. Von 2000 bis 2003 kommt er nochmal nach Berlin - diesmal als Botschafter der Republik Chile.
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Aus dem Boxring in die Politarena
Sein erster Weltmeistertitel - legendär: Gerade mal vier Minuten und fünf Schläge braucht Vitali Klitschko für den Sieg. Sein Spitzname: "Dr. Eisenfaust". Doch wer denkt, bei Vitali handelt es sich um einen tumben Klischeeschläger, der irrt. Der Ukrainer ist eloquent und politisch aktiv: 2013 unterstützt er die Proteste auf dem Maidan, 2014 wird er zum Bürgermeister von Kiew gewählt.